Kanalgebühren in Unterwössen steigen

von Redaktion

Unterhalt und Sanierungen gehens in Geld – Gemeinderat fällt nötige Entscheidung

Unterwössen – Gemeinderat Philipp Spanier (CSU) verglich in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates in Unterwössen die Pflege einer intakten Kanalisation mit dem Gang zum Zahnarzt: „Man macht es nicht gerne, aber es ist nötig.“ Und es kostet Geld, weshalb sich das Gremium einstimmig für die Erhöhung der Gebühren ab Januar aussprach. Für die künftigen Mehraufwendungen der „wichtigsten baulichen Anlage der Gemeinde“, so Bürgermeister Ludwig Entfellner (CSU), sei eine Gebührenanhebung um 80 Cent pro Kubikmeter erforderlich. Für die Einleitung von Mischwasser sind dann 2,60 Euro pro Kubikmeter (vorher 1,80) und für Schmutzwasser alleine 2,52 Euro (vorher 1,72) zu zahlen.

Die neuen Gebühren gelten laut Geschäftsleiter Thomas Müllinger für den Kalkulationszeitraum in den Jahren 2022 bis 2025. Überschüsse und Defizite müssen nach dieser Zeit geregelt werden.

Laut Verwaltung haben vergleichbare Kommunen teilweise schon Gebühren von drei Euro pro Kubikmeter, eine Erhöhung der Unterwössener Gebühren sei angemessen.

In die Kalkulation wurden jährliche allgemeine Steigerungen von zwei Prozent aufgenommen. Bedeutsam ist der zunehmende Unterhaltsaufwand.

Neben einem jährlichen Aufwand von 100000 Euro sind in den nächsten vier Jahren auch Sanierungsmaßnahmen von 600000 Euro vorgesehen.

Dieser Betrag verringert sich um den Straßenentwässerungsanteil von 100000 Euro, den die Gemeinde tragen muss, und die zu verrechnenden Grundstücksanschlusskosten von rund 50000 Euro. Die verbleibenden 450000 Euro werden auf die nächsten vier Jahre verteilt.

Der dringende Handlungsbedarf an Sanierungsmaßnahmen ist im vergangenen Jahr durch spezielle Kanaluntersuchungen der Firma ISSAS festgestellt worden.

Die Anfrage von Gemeinderätin Ute Haag (Die Grünen), ob auch die Grundgebühren erhöht werden, verneinte Geschäftsleiter Müllinger. Eine intakte Kanalisation sei „eine Grundvoraussetzung unseres Lebens, so wie wir es gewohnt sind“, wie Bürgermeister Entfellner betonte.

„Schmerzhaft, aber nötig“, kommentierte der stellvertretende Bürgermeister Johannes Weber (CSU) die Erhöhung, und Walter Bauer (OWG) nannte die Maßnahme „ein notwendiges Übel“. vd