Bernau-Felden – Kinder und Jugendliche leiden weiterhin stark unter der Corona-Pandemie und zeigen häufig psychische Auffälligkeiten. Das bestätigt einmal mehr der Ärztliche Direktor im Medical Park Chiemseeblick in Bernau-Felden, Dr. Andreas Menke. „Sorgen und Ängste haben mit der anhaltenden Ausnahmesituation noch einmal zugenommen, daher sind auch depressive Symptome und psychosomatische Beschwerden verstärkt zu beobachten.“
Kostenfreie Zoom-Veranstaltung
Menke verweist zum Beleg seiner Aussage auf eine aktuelle DAK-Studie. Am Mittwoch, 22. Dezember, um 17 Uhr lädt Menke zum Onlinevortrag „Depressionsprävention an unseren Schulen – Auswirkungen der Covid-19-Pandemie“ ein. Die kostenfreie Zoom-Veranstaltung richtet sich an alle Lehrerinnen und Lehrer an den Schulen in der Region.
„Wenngleich Kinder und Jugendliche für einen schweren Krankheitsverlauf wenig gefährdet sind, so leiden die Jüngsten unter uns doch ganz besonders unter der derzeitigen Ausnahmesituation“, sagt der Gründer und Sprecher des 2020 ins Leben gerufenen Chiemseer Bündnisses gegen Depression. „In meinem Vortrag werde ich auf das Krankheitsbild der Depression und die Besonderheiten bei Kindern und Jugendlichen eingehen und die Auswirkungen der Pandemie auf die Situation der Schülerinnen und Schülern sowie Lehrkräfte darstellen. Im Anschluss an den Vortrag besteht dann die Möglichkeit, offene Fragen zu klären.“
Menke gilt als international anerkannter Experte in der Behandlung von Depression, Bipolarer Störung und stressassoziierten psychischen Erkrankungen. Der habilitierte Mediziner untersuchte in mehreren geförderten Studien die Folgen von Stress auf das Gehirn und den Körper, insbesondere die Verbindung zwischen Depression und Herzerkrankungen.
Für seine Forschungen erhielt er Forschungsmittel unter anderem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Nach fast zehn Jahren am Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München war Menke von 2014 bis 2020 als Leitender Oberarzt an der psychiatrischen Universitätsklinik Würzburg tätig, bis zur Übernahme seiner Funktion als Ärztlicher Direktor im Medical Park Chiemseeblick, einer Fachklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie.
Zudem ist er seit 2017 als Dozent für Psychiatrie und Psychotherapie an der Ludwig-Maximilians-Universität München tätig.
Das Chiemseer Bündnis gegen Depression setzt sich als gemeinnütziger Verein für die Entstigmatisierung von Depression als Erkrankung ein, möchte in der Öffentlichkeit Aufklärungsarbeit leisten und die Versorgungslage von Betroffenen in der Region verbessern. Es wurde 2020 gegründet und ist Teil des Deutschen Bündnis gegen Depression, das im Rahmen des „Kompetenznetzes Depression, Suizidalität“ entstand und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wurde.
Das Bündnis freut sich nach eigenen Angaben bereits jetzt über zahlreiche Anmeldungen von Lehrerinnen und Lehrern aus den Landkreisen Rosenheim und Traunstein. Vertreten seien alle Schulformen, von Grund- und Mittelschulen, über Realschulen, Gymnasien, pädagogischen Förderzentren bis hin zu Montessori-Schulen. Wer an dem Online-Vortrag teilnehmen möchte, wendet sich an Sophia Palmer, die Koordinatorin des Chiemseer Bündnisses gegen Depression und Psychotherapeutin im Medical Park Chiemseeblick, unter chiemseerbündnis@ gmail.com.