Barrierefrei ins Haus des Gastes über Städtebauförderung

von Redaktion

Marktgemeinderat vergibt Auftrag an Frasdorfer Schreinerei – Projektkosten liegen bei 59000 Euro brutto

Prien – Das Haus des Gastes bekommt sieben motorbetriebene Türen, die sich automatisch öffnen, wenn der Sensor eine davor stehende Person erfasst. Damit ist der Zugang barrierefrei und hilft zum Beispiel Rollstuhlfahrern oder Müttern und Vätern mit Kinderwagen, leichter ins Haus zu gelangen. Der Priener Marktgemeinderat erteilte in seiner jüngsten Sitzung im König- Ludwig-Saal einmütig den Auftrag an die Schreinerei Michael Gabriel aus Frasdorf zu einem Preis von rund 59000 brutto.

Der Preis liegt 2000 Euro über der Kostenschätzung. Vier Firmen waren aufgefordert worden, ein Angebot abzugeben, zwei sind im Rathaus eingegangen.

Laut den Ausführungen von Bürgermeister Andreas Friedrich (ÜWG) bekommt die Marktgemeinde Geld über das Sonderprogramm Städtebauförderung, für das sich Prien beworben hatte. Aus diesem Sondertopf würden die Türen-Maßnahmen nun finanziert.

Im Haus des Gastes sollen fünf Türen mit einem Antriebsmotor ausgestattet werden, vier von ihnen werden erneuert. Damit sind auch die Zugänge zu den Besuchertoiletten und zum Behinderten-WC künftig barrierefrei. Die beiden Eingangstüren zum Chiemsee-Saal werden mit einem Motorantrieb nachgerüstet. Angela Kind (Grüne) warf die Frage auf, ob eine sich automatisch öffnende Innentür beim Eingang Sinn macht. „Viele Leute holen sich im Vorraum Prospekte, dann geht die Tür dauernd auf und zu“, meinte sie. Vor allem zur kalten Jahreszeit sei dies für die Mitarbeiter drinnen unangenehm.

Bürgermeister Friedrich bestätigte, dass die Türe öfter auf- und zugehen werde, aber man könne sie auch ansteuern. Er hielt zudem entgegen: „Letzten Endes kommen dann auch Rollstuhlfahrer hinein.“ Er versprach aber, die Situation noch einmal prüfen zu lassen.

Im Nachgang erklärte er dazu auf Nachfrage der OVB-Heimatzeitungen, dass die Innentüre verriegelt sei, wenn das Haus des Gastes geschlossen habe. Die Erfahrung zeige, dass die Besucher zu den Öffnungszeiten ins Haus des Gastes hineingehen und sich dort ihre Prospekte holen.

Gabriele Schelhas (SPD) begrüßte die Schiebetüren in der Sitzung ausdrücklich: „Nicht nur, weil sie barrierefrei sind, sondern weil man die Türe dann nicht mehr anfassen muss.“ Das sei gerade in Zeiten von Corona ein Vorteil. Dr. Simone Hoffmann-Kuhnt (Grüne) erkundigte sich, ob die Außentüre aus brandschutztechnischen Gründen nach außen hin öffnet. Bürgermeister Friedrich erklärte, diese Türe werde erneuert. tw

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