Nächtliche Diebestouren auf Bauernhöfen

von Redaktion

Schöffengericht Traunstein verurteilt zwei Rumänen zu zwei Jahren Haft auf Bewährung

Traunstein/Altötting/Rosenheim – Bauernhöfe in den Landkreisen Traunstein und Altötting, angeblich zufällig ausgewählt, suchten zwei Rumänen, 46 und 40 Jahre alt, zwischen Juni 2020 und Februar 2021 heim. Sie nahmen alles mit, was nicht niet- und nagelfest war. Der Gesamtwert der Beute lag bei über 16000 Euro. Das Schöffengericht Traunstein mit Vorsitzender Richterin Maria Riedl verhängte gestern Freiheitsstrafen von zwei Jahren, ausgesetzt auf vier Jahre zur Bewährung, beziehungsweise von zwei Jahren und vier Monaten. Die beiden Rumänen haben sich gemäß Urteil des Diebstahls mit Waffen in sechs Fällen, davon einmal gepaart mit Sachbeschädigung, und des zweifachen Diebstahls schuldig gemacht. Die Hauptverhandlung zog sich zunächst hin. Letztlich trugen zwei Jäger auf Wildschweinjagd zur Aufklärung bei. Sie hatten in der Corona-Zeit mit nächtlicher Ausgangssperre zwei Männer auf einem der Anwesen in Unterneukirchen herumschleichen sehen. Die Unbekannten gingen in Deckung, als ein Bewegungsmelder ansprang, und entfernten sich letztlich ohne Beute mit einem Pkw. Die Jäger erstatteten Anzeige.

Ein Polizeizeuge aus Altötting schilderte, einer der Angeklagten habe damals in Eiselfing, Landkreis Rosenheim, auf einem Hof gewohnt. In seinem Auto sei ein Nachtsichtgerät gefunden worden, dazu ein Diebeslager in einem weniger frequentierten Teil des Anwesens. Unter den gestohlenen Dingen waren laut Anklage Mountainbikes, Sägen verschiedenster Bauart, Werkzeugkoffer, eine Schubkarre, Motorsensen, Fräsen, Akkuschrauber, ein Kompressor, ein Notstromaggregat, ein Bundeswehrmesser, eine Machete, Fernrohre, Rucksäcke und vieles mehr. Das Schöffengericht mit Richterin Riedl führte die Prozessbeteiligten in einem stundenlangen Rechtsgespräch erfolgreich zu Strafspannen im Fall voller Geständnisse der Angeklagten. Einige Vorwürfe wurden eingestellt. Danach entließ die Vorsitzende die meisten Zeugen.

In den Plädoyers hielten sich Staatsanwältin Theresa Finsterwalder sowie die Verteidiger, Gabriele Sachse aus Rosenheim und Attila Visnyei aus München, an die Vereinbarung, ebenso das Gericht im Urteil. Außerdem ordnete Richterin Riedl, wie es das Gesetz fordert, einen gesamtschuldnerischen Wertersatz durch die Angeklagten in Höhe von 16385,47 Euro an. kd

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