Neues Seniorenheim für das Achental

von Redaktion

Einrichtung in Grabenstätt wird saniert und erweitert – Grund bereits gekauft

Traunstein – Als Einziger in Oberbayern betreibt der Landkreis Traunstein seine bislang drei Kreisaltenheime selbst. Zu den Einrichtungen in Grabenstätt, Palling und Trostberg mit aktuell circa 240 vollstationären Betten kommt mittelfristig ein Pflege- und Seniorenheim in Unterwössen. Zudem soll das Haus in Grabenstätt erweitert werden.

Der Kreistag unter Vorsitz von Landrat Siegfried Walch (CSU) begrüßte die von Geschäftsführer Markus Mayr präsentierten Ideen zur weiteren Entwicklung der Heime einstimmig.

Dem Landkreis obliegt die ausreichende Ausstattung mit stationären Alten- und Pflegeeinrichtungen als Pflichtaufgabe. Dazu hat der Kreis vor Jahrzehnten eine Kreisaltenheime GmbH ins Leben gerufen. Eine Betriebs- und eine Verwaltungsgesellschaft kümmerten sich bislang um die Details.

„Klares Signal
für die Zukunft“

Künftig wird es nur mehr eine Gesellschaft geben, wie der Landrat namens des Landkreises als einziger Gesellschafter ankündigte. Mit dem Neubau des Heims in Palling, das bereits bezogen ist und nächstes Jahr eingeweiht wird, habe der Landkreis „ein klares Signal für die Zukunft“ gesetzt. Dies sei nur ein erster Schritt.

Siegfried Walch betonte, die Altenheimgesellschaft werde weiterhin investieren und ihr Angebot für pflegebedürftige Menschen zum Wohle der Kreisbevölkerung ausbauen.

Eine der größten Herausforderungen wird laut Landrat die Kurzzeitpflege sein. Oft stünden Angehörige vor dem Problem, dass ein naher Verwandter aus dem Krankenhaus entlassen wird, aber noch kein Reha-Platz zur Verfügung steht oder er zu Hause nicht ausreichend versorgt werden kann. Diese Lücke werde die Kreisaltenheimgesellschaft zusammen mit der kreiseigenen Wohnbaugesellschaft und der Kreiskliniken Südostbayern AG schließen. Baubeginn für die „Solitäre Kurzzeitpflegestation“ an der Kreisklinik Trostberg werde 2023 sein.

Darüber hinaus gebe es Pläne, das Heim in Grabenstätt durch einen Neubau zu ergänzen und einen neuen Standort im Achental zu schaffen. Dank der Unterstützung durch den früheren und den aktuellen Bürgermeister werde man das Vorhaben in Grabenstätt realisieren können.

Markus Mayr, Geschäftsführer der Kreisaltenheimgesellschaft, gab einen Überblick über die derzeitige Situation der Heime. So biete Grabenstätt 75 Plätze und habe eine Auslastung von 95,7 Prozent. Die „einmalige Gelegenheit“, zwei Grundstücke in Grabenstätt zu erwerben, nutzte die Heimgesellschaft. Mayr betonte: „Die Kaufabwicklung dauerte eineinhalb Jahre. Alles ist verbrieft. Die Flächen gehören uns.“

Beabsichtigt sei, das jetzige Gebäude zu sanieren und um einen Flügel zu erweitern. Aus bisher 37 Einzel- und 19 Doppelzimmern sollten 100 Einzelzimmer werden.

Mayr dazu: „Wir wollen keine Doppelzimmer mehr mit zwei fremden Personen belegen. Das führt oft zu Komplikationen. Ehepaare wollen vielleicht auch nicht mehr zusammen wohnen.“ Neben der vollstationären Versorgung wolle man Tages- und Kurzzeitpflege offerieren.

Die Vorhaben stießen auf Lob und Anerkennung von allen Seiten. Die Diskussion drehte sich vorrangig um den Mangel an Pflegefachkräften und Möglichkeiten, ausreichend Personal zu finden sowie um künftige bauliche Erweiterungen an allen Standorten. Solches werde grundsätzlich immer bedacht, sicherte der Landrat zu.

Nicht so schnell realisierbar, aber dringend notwendig sei das künftige Senioren- und Pflegeheim in Unterwössen, so Geschäftsführer Mayr. Der dortige private Betreiber einer Einrichtung mit 100 Plätzen habe die Betriebsschließung angekündigt. Das interkommunale Seniorenkonzept der Gemeinden Marquartstein, Reit im Winkl, Schleching und Unterwössen sieht nach Worten des Geschäftsführers einen „elementaren Bedarf“ für eine stationäre Pflegeeinrichtung mit Tagespflege für das Obere Achental.

94 Pflege- und
16 Tagesplätze

Bis 2030 werde sich der stationäre Bedarf von 158 auf 185 Plätze erhöhen.

Im Gespräch für ein künftiges Seniorenzentrum sei eine „Premiumfläche“ in leichter Hanglage und mit guter Verkehrsanbindung. Denkbar wäre ein geteilter Baukörper mit Verbindungsgang, um das Areal optimal auszunutzen.

Untergebracht werden könnten 94 Pflegeplätze und 16 Tagesplätze, dazu ein Sonderprojekt für Demenzkranke. Eine Psychologin könnte das Heim betreuen.

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