Kommunalpolitische Fortschritte vorgestellt

von Redaktion

Grassauer SPD lädt zum Aschermittwoch – Große Baumaßnahmen machen eine strenge Haushaltsdisziplin unumgänglich

Grassau – Der SPD-Ortsverein Grassau veranstaltete im Februar den „Kommunalpolitischen Aschermittwoch“. Ortsvorsitzender Tobias Gasteiger zeigte sich erfreut über die Gelegenheit zum Informationsaustausch nach der Corona-Pause. Die Veranstaltung beinhaltete die Weiterentwicklung der Gemeinde in den letzten Jahren.

Marktgemeinderätin und SPD-Fraktionssprecherin Marina Gasteiger berichtete über den Stand der Sanierung und die geplante Erweiterung der Grund- und Mittelschule Grassau. Derzeit wird der Schulmitteltrakt erneuert und anschließend folgt das Grundschulgebäude. Sorgen bereitet der Gemeindeverwaltung die Kostenentwicklung. Die geschätzten Gesamtkosten aus dem Jahr 2021 von etwa 25 Millionen Euro werden nicht zu halten sein. Auf die Gemeinde kommt ein Anteil von etwa zwölf Millionen Euro zu.

Derzeit wird am Innenausbau des neuen Feuerwehrhauses für Rottau gearbeitet. Die neueste Kostenschätzung liegt bei knapp vier Millionen Euro. Eingeweiht werden soll das Gebäude am 10. September dieses Jahres.

Marktgemeinderat Richard Schreiner berichtete über die Fernwärmeplanungen für Rottau. Der Schwerpunkt der Arbeiten wird in diesem Jahr bei der Verlegung des Leitungsnetzes liegen. Da hierbei wichtige Straßen betroffen sind, werden erhebliche Beeinträchtigungen auf die Bürger zukommen.

Auch für Mietenkam zeichnet sich, wie Bürgermeister Stefan Kattari ausführte, eine Fernwärmelösung ab. Falls das Projekt wirtschaftlich darstellbar sei, wäre eine Versorgung des Ortes durch das Grassauer Heizwerk vorgesehen. Der technische Fortschritt bei der Rohrdämmung ermöglicht eine Verlängerung der Versorgungsleitungen vom Achental Resort aus.

Marktgemeinderätin Katharina Schmuck berichtete über den Stand der Bauarbeiten an der neuen Kindertagesstätte am Gänsbach, die sich verzögert haben. Zunächst ist Platz für zwei Kindergruppen geplant.

Über den Fortschritt der Planungen für die neuen Tennishallen informierte Marktgemeinderat Franz Heuberger. Dem vorgelegten Bauantrag hat der Marktgemeinderat bisher nicht zugestimmt, da zunächst über ein städtebauliches Konzept sichergestellt werden soll, dass die Gemeinde Einfluss auf die Planungsdetails behält. Ebenso dass die Nutzungsgebühren für Grassauer bezahlbar sind. Auf dem Grassauer Friedhof entstehen ständig wachsende Belegungslücken, da immer weniger Menschen bereit sind, Grabpflegearbeiten zu übernehmen und deshalb ihre Grabverträge nicht verlängern. Gleichzeitig werden Urnengräber immer beliebter. Die Erweiterung von Urnenwänden ist jedoch für die Gemeinde zu kostenintensiv. Aus diesem Grund wird in Grassau nach Bestattungsalternativen gesucht. Marktgemeinderat Richard Schreiner berichtete über andernorts bereits realisierte Alternativen, wie etwa Blumenbeete, in die Urnen mit einer beschrifteten Tafel eingebracht werden können. Für Grassau wurde beschlossen, Rosenbeete für 140 Urnen zu schaffen. Außerdem werden vier Wandgräber zu Gemeinschaftsgräbern mit jeweils acht Urnen umgewidmet. Zum Schluss der Veranstaltung berichtete der Bürgermeister über einige Themen, die ganz Grassau betreffen. Darunter fällt der geplante neue Flächennutzungsplan, ein Projekt, das sich über mehrere Jahre hinziehen wird. Eine wichtige Voraussetzung hierbei ist die Beteiligung der Grassauer Bürger an der Planung.

Daneben sollen Problemlösungen für die Frage der Mobilität gefunden werden. Diese hat sich nach der Abschaffung der Traunsteiner Nachtlinie, insbesondere für Jugendliche, noch einmal verschärft. Vielleicht fände sich die Möglichkeit, im Landkreis Traunstein ein ähnliches Rufbussystem, wie es im Chiemgau unter dem Namen „Rosi“ besteht, zu gründen. Des Weiteren sind die Achental-Gemeinden dabei, ein Carsharing-Konzept zu entwickeln.

Der Grassauer Haushalt war vor der Wirtschaftskrise quasi schuldenfrei. Die Baumaßnahmen um Schule, Feuerwehr und Kita, aber auch krisenbedingte Baupreissteigerungen werden den gemeindlichen Haushalt einschränken. Dies zeigte bereits die Finanzzukunftsplanung, die eine strenge Haushaltsdisziplin unumgänglich macht.

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