Seeon-Seebruck – Im Alten Wirt in Seeon fand jüngst eine Informationsveranstaltung zur Bebauungsplan-Änderung des Malerwinkels in Seebruck statt. Geladen hatten neben dem Umweltschutzverband Alztal und Umgebung e.V. auch die Initiative „Rettet den Malerwinkel“.
Um den zwischenzeitlich leicht erhitzten Gemütern eine kleine Verschnaufpause zu ermöglichen, gaben die Jazz-Reminders aus Seeon kurze, rhythmische Einlagen zum Besten.
Durch den Abend führte Dr. Dirk Lupberger und hob hervor, dass man mit allen Mitteln versuchen wolle, „beide Seiten einander anzunähern“. „Uns allen liegt doch unsere Heimat und der Chiemsee am Herzen, sonst wären wir nicht hier“, so Lupberger.
Mit einer „Liebeserklärung an den Malerwinkel“ ging Gabi Zeisler von der Initiative „Rettet den Malerwinkel“ vor allem auf die geplante, massive Bauerweiterung ein. Man stoße sich nach wie vor an der Dimension, die der Neubau im Vergleich zum bisherigen Malerwinkel haben solle.
Auch Reinhold Schopf, Vorsitzender des Umweltschutzverbandes Alztal blies ins gleiche Horn und erklärte den Anwesenden in einem nahezu voll besetzten Saal, dass man erwäge, juristische Optionen umzusetzen, falls man feststellen müsse, dass nach der Sondersitzung, welche am 20. März an gleicher Stelle stattfinden soll, alle bisherigen Aktivitäten ins Leere gelaufen sind.
Der gemeinsame Wunsch von UVA und der Bürgerinitiative, den aktuell gültigen Bebauungsplan nicht zu erweitern, stehe über allem und soll mitunter auch zeigen, dass man nicht gegen einen Neubau oder Weiterentwicklung sei, sondern vor allem eine reale Angst davor habe, dass die „Schönheit des Chiemsees“ Stück für Stück verloren geht. Marion Uber, Vorsitzende der Bürgerinitiative, erklärte, dass man endlich auf einen gemeinsamen Nenner kommen müsse und erhob die Bitte an den anwesenden Bürgermeister Martin Bartlweber, „unsere Ängste und Bedenken ernst zu nehmen“. Josef Halbig forderte, Augenmaß und Harmonie vor Profit und Gewinn zu stellen. Doch auch Gegenstimmen wurden laut, so hieß es seitens einiger Bürgerinnen und Bürger: „Es muss einfach etwas vorwärtsgehen. Auf dieser Seite des Chiemsees steht immer mehr leer, wir müssen dem entgegenwirken.“
Eine weitere Dame richtete, begleitet von unüberhörbaren „Buh-Rufen“, einen eindringlichen Appell an die Anwesenden, doch endlich die Augen aufzumachen und sich nicht so verbissen gegen den Fortschritt zu stellen.
Eine Fortsetzung der Diskussion kann also Ende März erwartet werden, wie bereits mehrfach berichtet, halten sowohl der neue Besitzer, die VR meine Raiffeisenbank, als auch die Gemeinde, die in dem neuen Hotel eine große Chance für die Zukunft sieht, an den gemeinsamen Plänen fest – die Fronten bleiben weiterhin verhärtet.Christina Grimm