Von der Verfassungsviertelstunde bis zur digitalen Schule der Zukunft

von Redaktion

Der neue Leiter der Grassauer Grund- und Mittelschule, Marcus Ullrich, stellt sich und seine Pläne vor

Grassau – Seit Schulbeginn steht Marcus Ullrich als Schulleiter der großen Grund- und Mittelschule Grassau vor. In der Schulverbandsversammlung stellte er sich und seine Pläne für die kommenden Jahre vor. Mit der digitalen Schule der Zukunft in Bayern soll bereits im Januar begonnen werden.

Verbandsvorsitzender und Bürgermeister von Grassau Stefan Kattari zeigte sich erleichtert, dass Marcus Ullrich die Leitung, und diese nicht erst zum Schulbeginn, sondern bereits im August übernommen habe. Auch dass das Sekretariat mittlerweile voll besetzt ist, stimme positiv. Nun hoffe er, dass sich in der Schulleitung auch Kontinuität einstellt. In den vergangenen fünf Jahren gab es fünf verschiedene Schulleiter.

Der 36-jährige Ullrich ist ein Achentaler, wohnt in Marquartstein, hat in München studiert, war in Freilassing, auch zwischendurch ein Jahr an der Grassauer Schule tätig und leitete die Bacheifeld Mittelschule in Berchtesgaden. Nun habe er die Chance ergriffen, wieder zuhause arbeiten zu können, betonte Ullrich. „Ich fühle mich sehr gut aufgenommen“, fügte er hinzu. Derzeit besuchen 561 Schüler die Grund- und Mittelschule, darunter 304 Grundschüler, 211 in Grassau und 93 in Staudach-Egerndach. Die Mittelschule wird von 257 Schülern besucht.

Zu den Neuerungen zählt, dass im Sekretariat nunmehr drei Verwaltungsangestellte arbeiten. Ullrich lobte diesbezüglich Schulamt und Regierung, die eine Einstellung auch in der Ferienzeit genehmigten. Alle drei Damen hätten sich bereits sehr gut eingearbeitet, so Ullrich. Gleichwohl hob er die Arbeit der zweiten Konrektorin Dr. Christine Mix hervor, die sich sehr gut einbringt und deren Unterstützung der Schule sehr guttue.

Neu im Lehrplan sei einmal wöchentlich eine verpflichtende Verfassungsviertelstunde zur politischen Bildung sowie die Integration einer Deutschklasse, als Nachfolge für die Brückenklasse, die für ukrainische Kinder eingerichtet wurde. In der Deutschklasse werden die ausländischen Schüler unterrichtet, die noch sehr geringe Sprachkenntnisse haben und nicht länger als drei Jahre im Land sind. Ziel sei die Integration in die Regelklassen. Zwei Lehrkräfte zur Betreuung dieser Klasse wurden gefunden. Die Klasse zu führen, werde nicht einfach, vielmehr herausfordernd, so Ullrich. „Wir versuchen unser Bestes“, versprach er. Positiv sei, dass das KI und Medienbudget um 4200 Euro angehoben wurde und das Kollegium bereits Softwareanschaffungen getätigt hat.

Eingeschränkt werden die Busfahrten zu auswärtigen Turnhallen. Sofern es möglich ist, soll der Sportunterricht im Freien stattfinden. Wichtig sei zudem die Bildung eines Schulforums mit Schulleiter, drei Lehrern, Elternbeiratsvorsitzenden, Schülersprecher sowie Vertreter des Schulaufwandsträgers. Eine Aufgabe des Schulforums sei die Entscheidung über Schulfahrten.

Am Projekt „Digitale Schule“, bislang vorgeschrieben für die weiterführenden Schulen, möchte sich auch die Grassauer Grund- und Mittelschule beteiligen, wie Schulleiter Marcus Ullrich informierte. Ziel sei die Ausstattung aller Schüler mit mobilen Endgeräten. Hierfür gewährt der Staat einen Zuschuss von 350 Euro für die Anschaffung dieser Geräte. Die Förderung erhalten die Eltern, die die Anschaffung eigenverantwortlich erledigen müssen und die Rechnung dann einreichen müssen. Um an dem Programm teilnehmen zu können, müssen einige Teilnahmebedingungen erfüllt werden, wie ein Breitbandanschluss, eine drahtlose Übertragung auf Tafeln, beiden vorhanden, und die Ausstattung von Schülern, die kein Gerät anschaffen können mit Leihgeräten. Im Kollegium habe man sich für die Anschaffung von IPads entschieden. Gefördert werden nur Endgeräte, die im Handel mit Garantie gekauft wurden. Bei dem Antrag auf die staatliche Förderung werde die Schule den Eltern helfen, so Ullrich. Auf Laptops werde verzichtet, da die Laptop-Ladewägen für die Klassen erheblich teurer sind als eine zehner Ladestation für IPads. Mit der digitalen Klasse werde in den fünften Klassen zum Januar 2025 begonnen. Einstimmig entschied das Verbandsgremium, vier Ladestationen sowie bis zu sechs mobile Endgeräte anzuschaffen. tb

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