Gerüchte über Abschied von der Insel

von Redaktion

Kaum war die erste Auflage des Christkindlmarkts auf der Fraueninsel mit Veranstalter Emanuel von Oy Geschichte, schon machten Gerüchte über seinen Abschied die Runde. Was dran ist und wie die vorläufigen Zahlen der Premiere aussehen, verrät er im OVB-Interview.

Chiemsee/Fraueninsel – Am Freitagabend des zweiten Christkindlmarkt-Wochenendes fegte ein Sturm über die Fraueninsel. Lichterketten flogen weg, kleinere Zelte fielen auf dem Gelände des legendären Weihnachtsmarkts um. Der neue Veranstalter Emanuel von Oy erlebte mit Sturm, Schnee und Wellen, wie zornig das Wetter mitten im Chiemsee sein kann. Bestärkten ihn die Unbilden und der finanzielle Schaden etwa, schon nach der Premiere sein Christkindlmarkt-Abenteuer zu beenden?

Ordentliche
Besucherzahlen

Genau das besagen wabernde Gerüchte in der Region. Woher diese stammen, weiß der Geschäftsführer der Echt Evoy Ug aus Griesstätt nicht, er gibt aber im Gespräch mit der Chiemgau-Zeitung eine klare Antwort: „An den Gerüchten ist nichts dran. Ich bin offen dafür, den Markt weiterzubringen.“ Allerdings wolle er vorher noch das Feedback der beteiligten Gastronomen, Händler und der Gemeinde Chiemsee einholen: „Im Januar werden wir dann eine endgültige Entscheidung treffen. Aber die Planungen für nächstes Jahr laufen schon im Hintergrund. Die Weichen sind gestellt und die Chancen stehen gut.“

Falls von Oy tatsächlich weitermachen will, wäre die Zukunft eines der berühmtesten Christkindlmärkte Deutschlands wohl mittelfristig bis 2028 gesichert. „Ich habe einen Vertrag auf fünf Jahre, aus dem ich nach einem Jahr austreten könnte“, verrät der Geschäftsmann. Das wäre also genau jetzt nach der Premiere, nachdem von Oy kurzfristig die Austragung des Höhepunkts auf der Fraueninsel gerettet hatte. 2023 hatte die Prien Marketing GmbH das Event nach über zwei Jahrzehnten abgegeben, nachdem zwei Jahre in Folge Verluste von gut 40000 Euro aufgelaufen waren.

Die endgültigen Zahlen für dieses Jahr gibt es noch nicht, aber die vorläufige Bilanz sieht deutlich besser als in den beiden Jahren nach der Corona-Pause 2020 und 2021 aus. „Wir sind sehr weit entfernt von den 40000 Euro Verlust. Ob wir die schwarze Null erreichen oder ein kleines Minus, wird nach der endgültigen Auswertung feststehen“, so von Oy. Auch die restlichen Zahlen sehen gut aus: Die 40000 Besucher des Christkindlmarkts 2023 wurden bei der Öffnung an den beiden langen ersten Adventswochenenden 2024 von Donnerstag bis Sonntag offenbar deutlich übertroffen.

„Am ersten langen Wochenende mit tollem Wetter waren etwa 28000 Besucher auf der Fraueninsel, trotz des schlechteren Wetters am zweiten langen Wochenende werden insgesamt wohl über 50000 Besucher auf dem Christkindlmarkt gewesen sein“, so von Oy. Das Konzept, den Markt regional wieder beliebter zu machen, sei voll aufgegangen. 2023 seien zu dem vor allem touristischen Höhepunkt noch 100 Busse an einem Tag gekommen, diesmal seien es nur 37 gewesen – trotzdem waren die Gesamt-Besucherzahlen offenbar deutlich höher.

„Ich bin sehr zufrieden. Die Resonanz von den Besuchern war großartig, das neue Beleuchtungskonzept und die musikalischen Darbietungen wurden sehr gut angenommen“, so von Oy. Lob habe es auch vom Bayerischen Roten Kreuz (BRK) gegeben über den professionellen Ablauf bei einer Handvoll medizinischer Notfälle. „Viele Aussteller hatten Rekordumsätze“, fügt von Oy hinzu: „Es hat sich auch für sie gelohnt. Das ist mir besonders wichtig.“

Gute Umsätze
der Aussteller

Bei den Verhandlungen für nächstes Jahr sei ihm wichtig, dass die Standpreise nicht erhöht werden: „Außerdem haben wir eine Liste von Dingen, die wir ändern wollen: den Markt noch mehr entzerren, mehr Kunsthandwerk und noch mehr in Beleuchtung investieren.“

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