Bernau – Aufregung herrschte an den Weihnachtsfeiertagen in der Gemeinde Bernau. Vor allem in den Wohngebieten der Engelländerstraße und der Grabenfeldstraße. Unbekannte legten dort wohl Giftköder für Ratten aus und vergifteten mehrere Katzen.
Eine der betroffenen Katzen konnte das Gift noch herauswürgen, Folgeschäden für sie sind noch nicht bekannt. Ein zweites Tier konnte das Gift nicht mehr freigeben und leide seither arg. Die Anwohner und Katzenliebhaber haben in der Nachbarschaft schon eine Umfrage gestartet, bislang allerdings ohne Erfolg. „Nun wollen wir auf diesem Wege warnen und vor allem die Katzen-Inhaber informieren, dass sie hellhörig und aufmerksam sind“ – so die bislang von den Giftködern betroffenen Katzenbesitzer bei ihrem Appell an die Öffentlichkeit.
Bei der zuständigen Polizei in Prien haben sich die Betroffenen aber noch nicht gemeldet, wie ein Sprecher am gestrigen Freitag auf Nachfrage erklärt. Auch sonst habe es in den vergangenen Tagen keine bekannten Vorfälle gegeben. Er fügte außerdem hinzu, dass solche Geschehnisse mit Giftködern Einzelfälle sind. Zwar würde es immer wieder mal vorkommen, jedoch in großen Abständen.
Dennoch betont er, dass es immer der richtige Schritt ist, sich bei der Polizei zu melden. So könne schnell ein Pressebericht nach außen gegeben und andere Tierbesitzer gewarnt werden. Zudem handelt es sich auch um eine Straftat, wenn jemand anderen Haustieren schaden will.
Ist das der traurige Fall, oder wird der Köder nur gefunden und eine Einnahme durch das Tier kann verhindert werden, kann die Polizei Proben in spezielle Labore schicken, teilt der Priener Polizeisprecher weiter mit. Dort wird der Köder dann auf verschiedene Stoffe untersucht.
Ermittelt wird gegen unbekannt. Hier liegt auch die Schwierigkeit. Täter lassen sich nur schwer feststellen. Zum Beispiel wenn der Köder schon einige Tage am Boden liegt. „Wir sind bei so was auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen“, betont der Polizeisprecher.
Auch die Tierschutzorganisation Peta rät, bei möglichen Giftköder-Funden und Vorfällen die Polizei zu verständigen. Ansonsten sollten tierische Begleiter stets aufmerksam beobachtet werden. Hunde sollten ebenso durch sanfte Trainingsmethoden ohne Strafe prinzipiell darauf trainiert werden, auf Spaziergängen nichts zu sich zu nehmen.
„Es empfiehlt sich außerdem, betroffene Gebiete nach Möglichkeit zu meiden oder den Vierbeiner zumindest vorerst an kurzer Leine zu halten“, schreibt Peta.
Denn wenn ein Tier – egal ob Hund oder Katze – einen solchen Giftköder zu sich nimmt, besteht häufig höchste Lebensgefahr, warnt Peta. Bei Anzeichen, wie Erbrechen, Durchfall starkem Speichelfluss, übermäßigem Hecheln, schwankendem Gang, sollten bei Tierbesitzern die Alarmglocken läuten und schnell ein Tierarzt aufgesucht werden. Weitere Beschwerden können zudem Krämpfe bis hin zum Koma sein, Blutungen, gerötete Augen, Atemnot. Besitzern wird auch empfohlen, dass sie sich mit Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Tieren vertraut machen und sie sollten Reste des Giftköders oder eventuell Erbrochenes einsammeln. hö