Immense Wartezeiten trüben Skivergnügen: Bundesstraße wird zum Großparkplatz

von Redaktion

Bei herrlichem Winterwetter Mega-Stau im Gebiet Winklmoos – Gibt es Alternativen zum Seegatterl-Parkplatz?

Reit im Winkl – Rauf auf die Ski und die Piste runter. Besonders jetzt, zwischen den Feiertagen haben viele frei, oder sind zum Urlaub machen in der Region. Und bei dem herrlichen Winterwetter bietet sich ein Ski-Tag an. Zum Beispiel im Familienskigebiet Steinplatte-Winklmoosalm. Doch weil dieser Spaß so beliebt ist, kann es an manchen Tagen zum Verkehrschaos bei Seegatterl kommen.

So wie auch am Sonntag, 29. Dezember. „Wir sind da nur mit Martinshorn und in Schrittgeschwindigkeit vorangekommen”, sagt ein Sprecher der Polizei Grassau am gestrigen Montag auf Nachfrage. Wer das Skigebiet besuchen will, kann es von zwei Seiten anfahren. Einmal in Österreich über Lofer nach Waidring, in Deutschland nutzen Besucher den Parkplatz Seegatterl in Reit im Winkl. Dieser liegt direkt an der Bundesstraße B305. Drei Bereiche sind dort vorhanden, auf denen etwa 2000 Fahrzeuge Platz haben. Diese reichen normalerweise aus. „Doch wir haben gerade Hauptsaison und da gibt es einige hochfrequentierte Besuchstage. Jetzt spielt das Wetter optimal mit und viele haben frei. Aber es ist nicht jeder Tag so”, sagt Reit im Winkls Bürgermeister Matthias Schlechter.

Nach Rücksprache mit dem Geschäftsführer der Bergbahn, sind die Parkplätze täglich ab etwa 10 Uhr bis 10.30 Uhr belegt, schreibt die Polizei Grassau in einer Pressemitteilung. Das Personal kann dann keinen mehr reinlassen. Sehr zum Frust mancher Besucher. „Einige Leute, die reinwollen, bleiben dann einfach an der Bundesstraße stehen und warten bis einer rausfährt”, sagt der Polizeisprecher. Und genau das sorgt für Chaos. Die Bundesstraße ist in beide Richtungen nur einspurig. Und wenn die Wintersportler aus beiden Richtungen kommen, staut es sich dementsprechend auch auf beiden Straßenseiten.

„Wir haben bei ein paar Leuten nachgefragt. Die haben über zwei Stunden gewartet”, sagt der Polizeisprecher. Wenn die Bundesstraße zum Wartebereich wird, hat das aber nicht nur für die Wintersportler ein Verkehrschaos zur Folge. Auch Personen, die auf dieser Strecke zur Arbeit fahren, leiden darunter. „Kritisch ist es vor allem auch, weil Rettungswege behindert werden”, betont der Polizeisprecher. Die Alternative: Das Auto in Reit im Winkl parken und von dort aus mit dem Shuttle-Bus nach Seegatterl fahren. Dieser verkehrt täglich. Doch das funktioniert auch nur, wenn die anderen Verkehrsteilnehmer vernünftig sind und die Bundesstraße nicht als Wartebereich nutzen. 

„Wir haben ansonsten schon über mehrere Ideen diskutiert, wie hier der Druck rausgenommen werden kann. Aber es gibt keine technischen Möglichkeiten”, sagt Bürgermeister Schlechter. Dass es zu Beschwerden von Besuchern kommt, bestätigen sowohl er als auch der Polizeisprecher. „Es ist aber auch klar, dass, wenn drei Autos rausfahren, die Wärter nicht gleich drei Autos reinlassen können”, betont Schlechter. Denn sie müssen sich erst einen Überblick verschaffen, ob nicht noch andere Verkehrsteilnehmer, die bereits eingefahren sind, noch nach einem Platz suchen. „Auf so einem großen Platz kann es schon auch mal ein bisschen dauern, bis man die Lücke findet.”

Schlechter lobt die Arbeit von Polizei und Personal. Die Betreiber sind zudem bemüht, auch mit Radiodurchsagen die Besucher vorzuwarnen, wenn der Andrang an den schönen Wintertagen zu groß ist. Schlechter und der Polizeisprecher appellieren daher an die Vernunft der Besucher. Weil aufgrund der Wetterlage auch in den kommenden Tagen mit einem erhöhten Besucherandrang gerechnet wird, bittet die Polizei Grassau außerdem Verkehrsteilnehmer, bei belegten Parkplätzen, nicht auf der Bundesstraße stehenzubleiben, da dies ein absolutes Verkehrschaos auslösen und andere Verkehrsteilnehmer gefährden könnte.

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