Nachruf

von Redaktion

Bernau/Hittenkirchen – Nach längerer Krankheit und guter Pflege im Kreise ihrer Familie auf dem Schneiderhof von Giebing verstarb Notburga Kaufmann, geborene Niederthanner, im gesegneten Alter von 92 Jahren. Überaus groß war die Anteilnahme der Trauernden, sodass nicht alle bei der Trauerfeier mit Pfarrer Josef Steindlmüller in der Ortskirche „St. Bartholomäus“ in Hittenkirchen Platz fanden.

Pfarrer Seppi Steindlmüller als Freund der Trauerfamilie und als Mitglied des Trachtenvereins „Almenrausch“ Hittenkirchen erinnerte beim Auferstehungs-Gottesdienst, dass Notburga als zweites von sieben Kindern in Niederthann bei Nußdorf zur Welt kam, schon früh als Kind mit der harten Bauernarbeit vertraut wurde und eine arg karge Kriegszeit hatte. „Als ihr Vater als Nazi-Gegner in der Schule wieder die Kruzifixe aufhängte, musste er längere Zeit versteckt gehalten werden, dies und auch die Besuche bei der Wallfahrtskirche von Kirchwald waren für ihr späteres Glaubensleben prägend“, sagt der Pfarrer. Ihren Ehemann Christian lernte sie während der gemeinsamen Zeit auf der Landwirtschaftsschule Rosenheim 1957/1958 kennen, die Hochzeit erfolgte 1960 zugleich mit der Einheirat in Giebing. Für ihre drei Kinder und sieben Enkelkinder war Notburga Kaufmann eine treu sorgende Mutter und liebevolle Großmutter und für Urlaubsgäste auf ihrem Bauernhof war sie eine offenherzige Gastgeberin. Mehrmals hat sie, erzählte der Geistliche weiter, die besondere Gabe der Sterbebegleitung ausgeübt und zugleich war sie gerade durch das Brotbacken, das Kochen und das Züchten von Rosen für viele Kinder und Jugendliche ein interessantes Vorbild. Bis zuletzt war sie trotz Krankheit und Schwäche tiefgläubig mit Familie, Hof und Stall verbunden, ehe sie kurz vor Weihnachten friedlich eingeschlafen ist.

56 Jahre lang war Notburga Kaufmann Mitglied beim Hittenkirchener Trachtenverein, dem sie 1968 beitrat und bei dem sie seit 2018 Ehrenmitglied war. Zweiter Vorsitzender Florian Wörndl erinnerte im Beisein der Fahnenabordnung und, nachdem sechs junge Trachtler den Sarg an das Grab gebracht hatten, an das Wirken zugunsten der örtlichen Brauchtumspflege und sagte: „Das Zusammenhelfen war eines ihrer Grundsätze und Prinzipien. Als Röckefrau war sie selbst aktiv und als Ehefrau des Vorsitzenden und Ehrenvorsitzenden war sie allzeit bereit, diesem den Rücken freizuhalten. Vergelt‘s Gott, Burgl, dafür und auch dafür, dass durch deinen Einfluss unser Verein heute so gut von deinem Sohn geführt und von deinen Enkeln dank ihrer Ehrenämter mitgestaltet wird.“ Die musikalische Gestaltung in der Kirche und auf dem Friedhof übernahmen Organist Rudolf von Loeben, Sängerin Johanna Wörndl mit dem Ave Maria und die Fritz-Musi aus Hittenkirchen. hö

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