Bernau – Nachdem die „Chiemseenixen“ über 20 Jahre um die Welt gereist sind, genießen sie heuer im Fasching die Rückkehr in vertrautere Gefilde – nämlich in die Nachbarländer Österreich und Schweiz. Vor vollem Haus präsentierten die „Nixen“ in der festlich dekorierten Mehrzweckhalle ihre neuen Gardeshows, das neue Funkenmariechen und als Höhepunkt die Prinzenpaare samt dem stets „bestgehüteten Geheimnis des Ortes“ – den mottotauglichen Kostümen und den neuen Choreografien.
Ergreifender Einzug
des Hofstaats
Der erste Einzug des riesigen Hofstaates ist stets ein ergreifender Moment. Mit launigen Worten führte Hofmarschall und Ex-Prinz Michi „Fuxi – Glitzermichi“ Fuchsreiter durch den Abend, unterstützt von Jugend-Hofmarschallin Anna Pelz. Es gab viele Blumen, Geschenke, Umarmungen und Orden. Den ersten Orden erhielt traditionell Bürgermeisterin Irene Biebl-Daiber, auch wenn sie schon vor Wochen den Schlüssel und den Zugang zum „Reichstresor“ abgeben musste. „Ich bin stolz und froh, dass es euch gibt“, so die Rathauschefin. „Was wäre der Bernauer Fasching ohne die Nixen – nichts.“
Traditionell eröffnen Kinder- und Jugend den Reigen der Inthronisationen. Die Jugendhoheiten Prinzessin Katharina I. und Prinz Nico I. übergaben in einer emotionalen und humorvoll geprägten Rede das Zepter an Prinzessin Helena I., bezaubernde Tänzerin über das Reich der glänzenden Skipisten, und Prinz Markus I., Herrscher der Tore und der weißen Berge. Markus Preiß und Helena Osterhammer besuchen gemeinsam die Priener Realschule. Helena mag gerne Tanzen. Markus spielt Fußball im Verein und liebt „auch sonst alles, was mit Bällen zu tun hat“. Mit dem Skifahren haben sie sogar ein gemeinsames Hobby. Mit ihrem Walzer und der folgenden Show zeigten die beiden Youngster unter Beifallsstürmen, dass sie nicht nur enorm was drauf, sondern auch einen Riesenspaß an der Sache haben.
Die Kinder- und Jugendgarde wartete derweil aufgeregt auf ihren ersten offiziellen Einsatz. Schicke rot-weiße Kostüme, teils mit Schürzen waren geschneidert worden, pfiffige Brillen und Tirolerhütchen bildeten das Tüpfelchen auf dem „I“. Zu Klassikern wie „Heidi“ und „Der Berg ruft“ sowie anderen schmissigen Alpen-Rocksongs servierten sie eine rundherum gelungene Choreografie. Auch sie können bereits mehrstöckige Hebe- und Wurffiguren. Tanzen, Springen, Platteln und Dirndldrahn gehörten genauso dazu wie Bändergymnastik und der Einsatz der (Alpen-)Luftgitarre.
Mit Hochspannung erwartet wurden die „großen“ Hoheiten. Doch zunächst stand noch der letzte Walzer der scheidenden Regenten Prinzessin Melanie I. und Prinz Wolfgang I. auf der Agenda. Auch sie hielten ihre Abschiedsrede mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Mit höchst kaiserlicher Würde schritten dann Prinzessin Katharina II., wilde Kaiserin hoch zu Roß aus dem Reich der vielseitigen Vereine, und Prinz Max I., großer Kaiser der gekickten Bälle und Herrscher über die erhabenen Bauten, zur Inthronisation und krönten den Festakt mit einem feierlichen Walzer samt eleganten Drehungen und Hebefiguren. Max Heider (27) ist zwar ein „eingeborener“ Bernauer, war aber bis jetzt noch nicht in der Faschingsgarde Mitglied. Er spielt Fußball beim örtlichen TSV und auch sonst haben es ihm die Ballspiele wie Tennis oder Volleyball angetan. Er arbeitet als Bauzeichner. Die 19-jährige Medizinische Fachangestellte Katharina Fischer wohnt wechselweise in Prien und Chieming. Katharina ist auch im Trachtenverein Prien aktiv. Beim Trachtenverein „Alt Reichenhall“ ist sie zudem Dirndlvertreterin in der Jungbauernschaft.
Das traditionelle Geschenk für die frisch gekürte Königin ist der Tanz des Funkenmariechens. Für Sophia Winzek war dies ihre Premiere und sie begeisterte mit einem vorzüglichen Tanz. Auch die große Garde überzeugte mit ihrem Aushängeschild – dem eleganten Marsch. Der gemeinsame Showteil war gezeichnet von viel Humor, einer ausgezeichneten Choreografie mit spannenden Schrittfolgen sowie Hebe- und Wurffiguren zu bekannten Stimmungshits. Einleitend gab es dazu den berühmten Dialog von Bully Herbigs „Sissi & Franz“ zu Wiener Walzerklängen. Auch der Anton aus Tirol ist zu Gast, Falcos Coolness darf nicht fehlen und dazu jede Menge Alpenrock und Felsentechno.
Ein Präsident macht
den Chauffeur
Präsident Florian Bickert spielte auch heuer den persönlichen Chauffeur der Hoheiten und hat ein personalisiertes „Nixentaxi“ zur Verfügung gestellt. Die Kapelle „Last 5“ spielte eifrig zum Tanz und zum Mitsingen auf. Die schicke Fotoecke im Foyer war durchgehend belegt für lange währende Erinnerungsfotos. Für Speis und Trank war reichlich gesorgt. Auch zu weit vorgerückter Stunde war die Bar gut frequentiert.