Kernphysiker treffen sich zum 54. Mal in Schleching

von Redaktion

Vier Dutzend Teilnehmer tauschen sich über Neutronensterne, Flavor Physics, ultrakalte Atome und Schwerionen-Kollisionen aus

Schleching – Vor genau 56 Jahren fand das erste Arbeitstreffen der Kernphysiker in Schleching statt. Bis heute ist es eine gute Tradition geworden. Coronabedingt treffen sich die Physiker aber erst zum 54. Mal im Bürgersaal, um sich auf hohem Niveau auszutauschen.

Die Teilnehmer sind heute internationaler geworden und die Themen immer komplexer. In diesem Jahr geht es um Neutronensterne, Flavor Physics, ultrakalte Atome und Schwerionen-Kollisionen.

Bürgermeister Josef Loferer begrüßte die Teilnehmer und sah es als große Wertschätzung für Schleching, dass die Arbeitstreffen schon so viele Jahre hier stattfinden. Junge und gestandene Physiker aus aller Welt zeigen, wie groß und wie klein die Welt ist und wie sie über die gemeinsame wissenschaftliche Arbeit zusammenwächst und die Ergebnisse eine Bereicherung für die Gesellschaft darstellen.

Loferer erklärte den neuen Teilnehmern, dass der Ort eine kleine ländliche und forstwirtschaftlich orientierte Gemeinde ist, die den Wissenschaftlern hoffentlich zwischen den verschiedenen Vorträgen und Seminaren auch etwas Erholung in der schönen Natur bieten kann und meinte: „Das schöne Wetter habt ihr ja schon mitgebracht.“

Weiter bedankte sich der Bürgermeister, dass auch in diesem Jahr wieder der hochgeschätzte Vortrag für die Bevölkerung und die vielen Gäste aus nah und fern geboten wird. Jedes Mal wird dabei ein wissenschaftliches Thema angesprochen, das trotz hoch qualifizierter Dozenten verschiedener Universitäten verständlich und humorvoll vorgetragen wird. In diesem Jahr geht es um die unwiderstehliche Anziehung der Schwerkraft, vorgetragen von Professor Dr. Luciano Rezzolla.

Der Leiter des Arbeitstreffens, Professor Dr. Frank Maas, berichtete im persönlichen Gespräch mit der Chiemgau-Zeitung, dass bei diesem Arbeitstreffen drei Elemente für den Austausch zwischen den jungen und den gestandenen Wissenschaftlern genutzt werden: Vorlesungen, Erfahrungsaustausch und Seminare für die Doktoranden.

In diesem Jahr geht es um Grundlagenforschung, über die Physiker Albert Einstein schon vor 100 Jahren berichtet hat. Die Gravitationswellen und deren Beweis vor zehn Jahren, der als eine Sensation in der Wissenschaft gewertet wurde. Heute wird mittels verschiedener Komponenten der Technologieentwicklung nach Wegen gesucht, wie diese Erkenntnisse im Alltag genutzt werden können.

Beim anschließenden lockeren „Come-Together“ am ersten Abend konnten die Wissenschaftler über die anstehenden Themen reflektieren. wun

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