landkreis Mühldorf

Neuer Brunnen?

von Redaktion

Waldkraiburg/Heldenstein – Die Stadtwerke planen 2018 in der Nähe von Haigerloh Probebohrungen für einen neuen Trinkwasserbrunnen. Dieser soll den bestehenden Brunnen IV ersetzen. Das bestätigt auf Anfrage Geschäftsführer Herbert Lechner. Entschieden sei aber noch nichts, betont er. Die Probebohrungen waren kürzlich Thema einer Anfrage in der Bürgerversammlung in Heldenstein (wir berichteten). Josef Höpfinger, Landwirt und Ortsobmann des Bauernverbands, hatte sich dort besorgt nach den Plänen für einen neuen Brunnen erkundigt und die Befürchtung geäußert, dass Haigerloh, Etzham und Niederheldenstein damit zum Wasserschutzgebiet würden und eine landwirtschaftliche Nutzung nicht mehr möglich wäre. Der Waldkraiburger Stadtwerke-Geschäftsführer bestätigt Gespräche mit der Gemeinde Heldenstein über die geplanten Probebohrungen. „Wir sind erst ganz am Anfang.“ Im nächsten Jahr sollen drei Probebohrungen östlich und nordöstlich von Haigerloh niedergebracht werden, um Aufschlüsse insbesondere über die Fließrichtung und Wassermengen zu bekommen.

„Wir haben bislang keine Daten in diesem Bereich.“ Die Bohrungen seien erforderlich, um beurteilen zu können, ob dieser Standort geeignet ist und auch Erkenntnisse darüber bringen, wie groß ein Wasserschutzgebiet werden dafür müsste. Bis Ende des nächsten Jahres sollten laut Lechner die Ergebnisse vorliegen. Ob Haigerloh im Schutzgebiet liegt, wie groß dieses Schutzgebiet wäre und in welche Richtung es geht, darüber lassen sich laut Lechner zum jetzigen Zeitpunkt noch gar keine Aussagen treffen. Nach seinen Worten haben die Stadtwerke zwei weitere denkbare Brunnenstandorte im Blick. Vorerst konzentriere man sich aber darauf, den Standort bei Haigerloh abzuprüfen. Hintergrund für die Aktivitäten der Stadtwerke GmbH ist die geplante Erweiterung des Gewerbe- und Industriegebiets nördlich der Daimlerstraße entlang der Staatsstraße 2091 in Richtung Ampfing. Die Entwicklung scheitert bislang am Brunnen IV und dem dazugehörigen Wasserschutzgebiet. Aus diesem Grund wollen die Stadtwerke einen neuen fünften Brunnen bohren und betreiben, der den Brunnen IV ersetzen soll. Sollten die Probebohrungen aus Sicht der Stadtwerke positiv verlaufen, müssten zwei Verfahrensschritte durchlaufen werden, bis ein neuer Brunnen ausgewiesen werden könnte. Auf ein Schutzgebietsverfahren beim Landratsamt, das Grundvoraussetzung für den Betrieb eines Brunnens sei, folgt das wasserwirtschaftliche Genehmigungsverfahren, ebenfalls bei der Landkreisbehörde. Die Stadtwerke Waldkraiburg GmbH versorgt nach eigenen Angaben etwa 27 500 Menschen und fast 5000 Häuser im Stadtgebiet Waldkraiburg sowie in Heldenstein, Weidenbach und Rattenkirchen mit Trinkwasser.

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