Bad Endorf/Aschau/Frasdorf/ Rosenheim – Die einen mögen‘s bunt, die anderen lieber dezent: Bei den Vorlieben rund um die Advents- und Weihnachtsdekoration gehen die Meinungen weit auseinander. Die gute Nachricht: In den Dekogeschäften der Region werden alle Verbraucher ganz nach ihrem Geschmack fündig. Rote Christbaumkugeln, kupferfarbene Hirschskulpturen oder Gegenstände mit der Skyline von New York: Die Bürger in der Region, die ihren Vorrat an Advents- und Weihnachtsartikeln zur Dekoration auffüllen oder neu bestücken wollen, haben derzeit die Qual der Wahl. Denn auch die Händler der Region haben aufgerüstet – und bieten ihren Kunden eine schier unendliche Vielfalt an Kerzen, Kugeln und festlichen Krimskrams. So hat sich das Einrichtungshaus Weko zwischen Rosenheim und Raubling bereits in ein Paradies für Hobbydekorateure verwandelt. Jede Menge weihnachtliche Artikel in den Trendfarben Silber, Rosa und Gold sind hier zu haben, ebenso wie Natur- und Holzprodukte, die „dieses Jahr besonders angesagt sind“, wie Simon Baumgartner vom Weko-Management erklärt. Im Rosenheimer Handwerkermarkt Obi gesellen sich zudem laut Mitarbeiter Günter Scholz noch „glänzender Weihnachtsschmuck und die Farben Blau-Weiß, Champagner-Braun sowie Pink“ dazu, die „bei uns besonders angesagt sind“. „Nahezu ausverkauft“ ist bei Ulrike Peschutter von der Geschenke-Manufaktur am Bad Endorfer Bahnhofsplatz die „topaktuelle“ Dekolinie „New York Christmas“. Die festlichen Dekoartikel – von der Kugel bis zum Sternchen – sind in dezentem Weiß gehalten und mit der berühmten Skyline von Manhattan verziert. Ein relativ dezenter Verkaufsschlager, auch wenn Peschutter sonst eher einen Trend zu auffälligeren Dekoartikeln ausgemacht hat. „Glänzend muss es sein“, glaubt die Fachfrau, und verweist beispielsweise auf kupferfarbene Hirschskulpturen, „die sehr beliebt und immer noch aktuell sind“. Aussagen, die sich mit den Erfahrungen der Geschäftsführung des Rosenheimer Garten-Centers Bellandris decken. Hier sind Motive aus dem Wald und der Tierwelt beliebt, wer besonders auffallen will, holt sich märchenhafte Fabelwesen wie Wichtel oder Gnome nach Hause. „Ohne Christbaum würden Mann und Tochter streiken.“ Ulrike Peschutter Blickfänge, die auch bei Peschutter in der Wohnung in Bad Endorf stehen? „Ich dekoriere eigentlich so gut wie gar nicht“, verrät sie gegenüber unserer Zeitung. „Zum einen fehlt mir in der Vorweihnachtszeit die Zeit, zum anderen reicht es mir, wenn ich im Laden die ganze Dekoration um mich habe.“ So gibt es im Hause Peschutter nur einen dezenten Adventskranz sowie an Weihnachten einen Christbaum, „da sonst mein Mann und meine Tochter streiken“, wie die Geschäftsfrau lachend erzählt. Ohne Christbaum rund um Weihnachten kann auch Petra Kiesmüller, Inhaberin des Geschäfts „Laden an der Linde“ in der Aschauer Kampenwandstraße, nicht leben. „Ich werde ihn rot und pink schmücken“, gewährt die zweifache Mutter Einblicke in ihr privates Umfeld. Mit der eher auffälligen Farbwahl bewegt sich die Geschäftsinhaberin allerdings entgegengesetzt zum Trend. „Vieles an Dekoartikeln für Advent und Weihnachten sind heuer sehr schlicht gehalten“, sagte Kiesmüller und verweist beispielsweise auf die in diesem Jahr vordringliche Farbgebung in Weißgold. Eine wichtige Rolle für die Verbraucher spiele auch ein festliches Ambiente durch die Beleuchtung. „Bei Kerzen beispielsweise sind rote Exemplare immer noch am beliebtesten“, so Kiesmüller, „zudem sind verschiedene Grautöne begehrt.“ Oder eben ganz moderne Varianten – ohne Feuer, dafür mit LED-Beleuchtung im Batteriebetrieb. Kiesmüller: „Da haben wir beispielsweise eine wunderschöne Papierlichterkette, die gut ankommt.“ Natürliche Materialien, aber auch natürliche Farben stehen im Mittelpunkt des Frasdorfer Geschäfts Blumenzauber in der Hauptstraße. Denn zwischen Rosen, Lilien und Weihnachtssternen vertreibt Inhaberin Marina Gasbichler auch festliche Dekoartikel unterschiedlichster Art – vom Adventsgesteck bis zum Zapfengebilde. Farblich hat Gasbichler vor allem – wie bereits in den Jahren zuvor – Roségold als Trend ausgemacht. „Aber auch natürliche Farben wie unterschiedliche Pastelltöne oder Eukalyptus stehen heuer hoch im Kurs.“ Ihr eigenes Zuhause dekoriert die Floristin zwar auch, „allerdings sehr dezent und nicht zu üppig“. Mit besonders kitschigen Dekoartikeln kann sie überhaupt nichts anfangen – und würde derartige Stücke auch nicht in ihrem Geschäft anbieten. Gasbichler: „Deshalb gibt es bei mir auch keine amerikanisierten Deokoartikel.“ Nur bei der grundsätzlichen Farbwahl für die Festzeit ist nach Ansicht von Gasbichler ein Blick in die USA und nach England erlaubt. Denn dort ist während der Weihnachtszeit traditionell rot und grün dekoriert. Zwei Grundfarben, die nicht nur laut der Frasdorferin, sondern auch nach Einschätzung von Ulrike Peschutter aus Bad Endorf, Petra Kiesmüller aus Aschau und der Verkaufsexperten in Rosenheim – „eigentlich zeitlos passend für Weihnachten sind“.
BU: Glitzernder Blickfang: Der rund ein Meter hohe, kupferfarbene Hirsch, den Ulrike Peschutter als vorweihnatliche Dekoration ins Schaufenster der Bad Endorfer Geschenke-Manufaktur gestellt hat. Foto Ammelburger