Mangfalltal

Geteiltes Dorf befürchtet

von Redaktion

Feldkirchen-Westerham – Wird es ernst mit einer Verlegung der Staatsstraße 2078 zwischen Feldkirchen und Westerham? Oder gäbe es noch eine andere Möglichkeit, das hohe Verkehrsaufkommen aus Feldkirchen herauszubekommen? Eine Antwort auf diese brisanten Fragen wird seit Jahrzehnten gesucht. Fest steht schon jetzt, dass ohne eine breite Zustimmung der Bevölkerung gar nichts unternommen würde. Die Belastung der neben der Autobahn wichtigsten Verkehrsader zwischen Rosenheim und München stößt zum Teil an ihre obersten Grenzen. Eine urlaubs- oder unfallbedingte Sperrung der Autobahn beispielsweise legt die Ortsdurchfahrt von Feldkirchen oft völlig lahm. Den starken Verkehr um den Ort herumleiten, hört sich einfach an, ist aber extrem schwierig. Eine Ortsumgehung scheint auf den ersten Blick einleuchtend, ist aber alles andere als einfach umzusetzen. Diese Einschätzung ist dem Gemeinderat in dessen jüngster Sitzung wieder deutlich erläutert worden. Denn das Vorhaben ist auf der Dringlichkeitsstufe überraschend nach vorne gerückt worden. Das bedeutet für die Kommunalpolitiker, dass sie eine machbare, in vielem Bereichen nicht einfach zu handhabende Lösung suchen müssen. Der aktuelle Stand: Von den viel diskutierten Varianten scheint nur eine übrig zu bleiben. Ein Tunnel am nördlichen Ortsrand von Feldkirchen ist vom Tisch. Nach Aussage von Bernhard Bauer vom Straßenbauamt Rosenheim könnte ein Tunnel nur den Durchgangsverkehr aufnehmen. Ein Abbiegen in Richtung Westerham oder Glonn wäre nicht machbar. Damit bliebe nur noch die Verlegung der Staatsstraße auf das im Flächennutzungsplan freigehaltene Areal südlich von Feldkirchen und nördlich von Westerham übrig. Sollte sich der Gemeinderat für diese Trasse stark machen – und auch die Bevölkerung dahinterstehen –, dann müsste mit der aufwendigen Planung begonnen und sie auf den voraussichtlich langen Weg gebracht werden. Vorgesehen wäre eine etwa 3,3 Kilometer lange Straße zwischen Ast (Osten) und Oberreit (Norden). In den Eichberg müsste wegen der Höhendifferenz ein Tunnel eingebaut werden. Aber ob dieses Szenario verwirklicht wird, muss abgewartet werden. Massive Bedenken meldete schon jetzt der zweite Bürgermeister Günther Rutz (CSU) an. Er befürchtet, dass mit dieser eventuellen Straße Feldkirchen und Westerham optisch so geteilt werden könnten, dass die überholt geglaubten Spannungen zwischen den Ortschaften wieder aufflackern könnten. Georg Schnitzenbaumer (FW Gesamtgemeinde) glaubt, dass das Vorhaben möglicherweise auch am hohen Flächenbedarf scheitern könnte. Als erster Schritt soll nach den Worten von Bernhard Bauer eine sogenannteRaumwiderstandsanalyse in Auftrag gegeben werden.

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