Stimmungswechsel

von Redaktion

Zwischen Himmel und Erde

Das Politbarometer veröffentlicht in Umfragen regelmäßig die aktuellen Trends und damit auch die Beliebtheit von einzelnen Vertretern der Politik. Mit der Frage „Was halten Sie von …?“ werden Sympathie und Leistung beurteilt und in eine Reihenfolge gesetzt. Es braucht gar nicht viel, und wer in den politischen Charts ganz oben steht, fällt schnell wieder nach unten. Plötzlich sind Namen völlig verschwunden, die uns in den Nachrichten über Jahre begleitet haben. Mancher Zuspruch ist eben nur von kurzer Dauer. Auch von einigen Filmstars, denen bei der Oscar-Verleihung auf dem roten Teppich noch zugejubelt wurde, spricht bald niemand mehr. Für manche von ihnen reicht der Zaster eines kurzen Ruhms nicht mal für die Altersversorgung. Die Welt scheint sich immer schneller und verrückter zu drehen. Am kommenden Palmsonntag erzählen die Texte der Bibel von einer ganz ähnlichen Situation: Zwischen den Jubelrufen beim Einzug Jesu in Jerusalem und der Forderungen nach seiner Kreuzigung liegen nur ein paar Tage. Für mich ist dieser Stimmungswechsel auch ein Bild für die Unzuverlässigkeit menschlicher Aussagen. Während die einen Jesus verehren, weil er eine grenzenlose Liebe verkündet, die alles in den Schatten stellt, schmieden die anderen schon Pläne für seinen Tod. Mich persönlich bestärkt und ermutigt dabei, dass Jesus selbst sich nie hat verbiegen lassen. Lothar Zenetti hat das prägnant in einem Satz zum Ausdruck gebracht: „Er starb, wie er lebte, und lebt, wie er starb: mit ausgebreiteten Armen.“ Der Palmsonntag mit seinen Palmbuschen ist deshalb keine Folklore, sondern eine Frage nach unserem eigenen Standpunkt.

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