Ein hellbraun geschminkter Präsident, ein nach dem zweiten Wahlgang etwas nachdenklicherer Bundeskanzler und ein charismatischer Papst, der mich wirklich hoffen lässt. Die Welt schaut auf drei Männer, denen jetzt viel Macht anvertraut wurde. Welche Akzente sie setzen und was ihre Amtszeit mit sich bringt, werden wir erst in der Rückschau sehen. In unserer Pfarrkirche hält dagegen eine Frau das Zepter in der Hand, eine kleines, schwaches Kind die Weltkugel. Eine Mariendarstellung, die vielerorts geläufig und nun wirklich nicht neu ist. Trotzdem strahlt sie so viel Ruhe und Zuversicht auf mich aus, wie nie zuvor. Maria besingt im Magnificat der Bibel die durchaus politische Vision von einer größeren Gerechtigkeit für alle Menschen: „Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind. Er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen.“ Von vielen Mächtigen dieser Welt aus der Vergangenheit spricht heute niemand mehr. Maria und ihr Kind aber sind über all die Jahrhunderte für die Welt Hoffnung und Zuversicht geblieben.
Foto maurer