„Ich bin reif für die Insel!“ Diesen Satz höre ich oft von Menschen, die kurz vor dem Urlaub stehen. Für viele ist es in den kommenden Wochen soweit. Die Traumvorstellung von der Insel kommt von der Sehnsucht nach dem Meer und der Abgeschiedenheit vom Alltag mit seinen immer gleichen Herausforderungen und Problemen. Das Schild mit der Aufschrift „Du brauchst Ruhe?“ habe ich im Urlaub bei einer Wanderung an einer kleinen Almhütte entdeckt. Mich hat beim Weitergehen dann die Frage beschäftigt, warum es mir so selten gelingt, von der Ruhe der freien Zeit etwas mehr in den Alltag hinüber zu retten? Wenn Jesus sagt „Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen“, haben die Menschen dann vor 2000 Jahren dieses Problem ohne den ganzen modernen Stress auch schon gekannt? Die innere Ruhe, nach der wir uns sehnen, ist demnach noch viel mehr als ein kurzer Stillstand unseres Hamsterrads, aus dem wir manchmal nicht mehr herauskommen und das uns ständig so erschöpft. Die innere Ruhe ist die Erfahrung, dass wir im Einklang sind mit uns selbst, mit den Menschen, die uns wichtig sind und mit Gott, wie immer wir ihn begreifen. Um das zu finden, braucht es die „Aus-zeiten“, im wahrsten Sinn dieses Worts. Noch notwendiger als eine einsame Insel oder die stille Almhütte ist aber unsere Grundsatzentscheidung, uns auf den Weg zu diesem inneren Ort zu begeben.Foto maurer