Meine Kraft durch seine Kraft

von Redaktion

„Deine Stärke.“ So steht es im Licht eines Kirchenfensters in der Jakobuskirche in Burghausen. Der Blick darauf lässt mich innehalten: Meine eigene Kraft muss ich im Alltag mobilisieren, obwohl ich mich schwach fühle und oft an meine Grenzen komme. Da kommt mir ein Vers von Paulus in den Sinn: „Wenn ich schwach bin, bin ich stark.“ Nicht Perfektion macht uns stark, sondern das Eingeständnis unserer Grenzen. Wer Schwäche annimmt, entdeckt eine Kraft, die aus Gottes Nähe wächst. Gerade in Unsicherheit kann sie uns tragen und verwandeln. Das Fenster wird zum Spiegel: Wo wir unsere Zerbrechlichkeit ans Licht bringen, bricht Gottes Stärke hindurch. Eine Stärke, die nicht hart macht, sondern verbindet. Eine Stärke, die aus der inneren Liebe blüht. Plötzlich entdecke ich: Das Kirchenfenster mit der Inschrift ist das Letzte einer ganzen Serie. Über vier Fenster verteilt lautet der komplette Text: „Großer Gott, wir loben dich. Herr, wir preisen deine Stärke.“

Foto Maurer

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