„Wo sie sich denn kennengelernt hätten“, frage ich ein älteres Brautpaar im Gespräch. Die beiden schauen einander an und haben plötzlich ein Lächeln im Gesicht. „Also, eigentlich im Bushäusl“, überlegt der Bräutigam. Die Braut fügt hinzu: „Wir haben jeden Tag auf dem Weg in die Arbeit auf den gleichen Bus gewartet. Da kommt man halt irgendwann miteinander ins Gespräch und dann haben wir uns bei anderer Gelegenheit wieder getroffen.“ Das Bushäusl hat als Kontaktbörse vermutlich ausgedient. Die Menschen, die ich heute in der Stadt beim Warten auf den Bus sehe, haben ihren Blick meist auf das Smartphone gerichtet. Damit kann man unproduktive Wartezeiten auch wirklich gut nutzen. Möglicherweise entgeht einem dabei aber die Chance, der großen Liebe zu begegnen. Oder zumindest ein Gespräch mit Menschen zu führen, die einen anderen Blickwinkel auf das Leben haben.