Inspirierender Weltenklang voller Hoffnung

von Redaktion

160 Musiker und Sänger sorgen in Kiefersfelden für ein fulminantes Konzerterlebnis

Kiefersfelden – Zwei außergewöhnliche Konzertabende erfüllten am Wochenende die Pfarrkirche Heilig Kreuz in Kiefersfelden mit Klang, Energie und Emotion: Das Grenzland-Orchester und der Konzertchor Oberinntal gestalteten unter der musikalischen Leitung von Christoph Danner ein beeindruckendes Kirchenkonzert, das 160 Musiker und Sänger aus Bayern und Tirol vereinte – und damit eindrucksvoll zeigte, wie Musik Grenzen überwindet.

Schon beim feierlichen Einzug der Musiker spürte man die besondere Atmosphäre in der voll besetzten Kirche. Danner, Initiator und Dirigent des Konzertprojekts, hatte ein Programm zusammengestellt, das den Raum zwischen geistlicher Tiefe und sinfonischer Wucht meisterhaft auslotete. Von der festlichen „Wiener Philharmoniker Fanfare“ von Richard Strauss bis hin zum monumentalen Finale aus Gustav Mahlers zweiter Symphonie „Auferstehung“ spannte sich der musikalische Bogen über Epochen und Stile hinweg.

Besonders eindrucksvoll erklangen die Orgelvariationen über Ennio Morricones „Gabriel’s Oboe“ und das Chorwerk „Alles, was atmet, lobe den Herrn“ von Jürgen Doetsch, der selbst an der Orgel zu hören war. Seine einfühlsame, zugleich farbenreiche Spielweise verlieh den Abenden zusätzliche Tiefe.

Die Sopranistin Sieglinde Zehetbauer begeisterte mit glanzvoller Stimme und großer Ausdruckskraft, insbesondere in Antonin Dvoraks „Lied an den Mond“ aus der Oper Rusalka. Ihre klare Präsenz und emotionale Intensität ließen den Kirchenraum regelrecht aufleuchten.

Auch moderne Klangwelten kamen nicht zu kurz: Mit einer orchestralen Fusion aus Hans Zimmers „Interstellar Suite“ und Saint-Saëns‘ „Orgelsinfonie“ wagte sich das Ensemble an ein eindrucksvolles Experiment zwischen Film- und Sakralmusik – ein Wagnis, das mit minutenlangem Applaus belohnt wurde.

Christoph Danner, der seit vielen Jahren als Dirigent, Kirchenmusiker und Bezirksdirigent in der Region wirkt, hat mit diesem Konzertprojekt erneut Maßstäbe gesetzt. Was einst als reines Kirchenkonzert mit Chor und kleinem Orchester begann, hat sich unter seiner Leitung zu einer groß angelegten sinfonischen Aufführung entwickelt. Seine präzise, zugleich leidenschaftliche Dirigierweise verband Chor und Orchester zu einer geschlossenen Einheit – kraftvoll, sensibel und voller Dynamik.

Ein besonderer Moment war der Schluss: das Finale der „Auferstehungssymphonie“ – ein musikalisches Bekenntnis zur Hoffnung. Stehend dankte das Publikum den Musikern mit lang anhaltendem Applaus, der kaum enden wollte.

Danner selbst zeigte sich sichtlich bewegt: „Dieses Konzert war ein Gemeinschaftswerk vieler, die mit Herz und Idealismus Musik leben. Es ist schön zu spüren, was möglich wird, wenn Menschen über Grenzen hinweg zusammen musizieren.“ Das Kirchenkonzert in Kiefersfelden hat eindrucksvoll gezeigt, dass Musik nicht nur verbindet, sondern auch über immense Strahlkraft verfügt – die Konzertabende waren in ihrer emotionalen Tiefe ein Erlebnis, das lange nachklingen wird.

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