Zum Ausgang der Bundestagswahl (Politikteil):
Solange die Union krampfhaft fast schon krankhaft an Frau Merkel festhält (warum eigentlich?), solange wird die Union weiter in die „Mitte“ abrutschen. Der Abgang von Stanislaus Tillich ist nur ein weiterer Mosaikstein im Gesamtbild. Wenn Merkel nicht schnellstens kaltgestellt wird, braucht sich in Deutschland in ein, zwei Jahren niemand über AfD-Wahlergebnisse im Bereich der österreichischen FPÖ oder der schweizerischen SVP zu wundern. Das Potenzial dafür ist vorhanden.
Bernhard Baron Boneberg
Rosenheim
Der Bundestag ist mit jetzt 709 Mitgliedern das größte demokratische Parlament weltweit. Der Zuwachs von 631 auf 709 Volksvertreter kam durch die Überhangmandate zustande. Sollen wir uns darüber freuen? Jetzt haben wir im Bundestag noch mehr Hinterbänkler sitzen, von denen man in der ganzen Legislaturperiode nichts hört und die nur für die Stimmabgabe gebraucht werden. Der Zuwachs von 78 Abgeordneten kostet Millionen. Dieses Geld könnte für andere wichtige Projekte verwendet werden. Nach jeder Bundestagswahl gibt es die Debatte über die Überhangmandate. Geändert hat sich bis jetzt nichs. Was wird dieses Mal geschehen? Wahrscheinlich nichts. Es geht ja um Posten und lukrative Einkünfte.
Günter Bellaire
Rosenheim
Endlich: Eine Denkzettelwahl auch für die Union, insbesondere die CSU! Wenn man mit den Wählern spricht, bemerkt man, wie es in der Bevölkerung brodelt. Viele sind in ihrer Überzeugung bereits AfD-Anhänger, ohne dass es ihnen selbst bewusst ist. Für sie sind „Sicherheit, Frieden, soziale Sicherheit, Heimat“ lebensnotwendig. Die anderen Parteien haben schon zur Genüge bewiesen, dass sie Deutschland gemeinsam immer weiter an den Rand des Abgrundes treiben. Nun hat die AfD eine Chance verdient! Selbst wenn die CSU aufgrund des Druckes durch die Wahlschlappe weiter „nach rechts“ gehen will, fragt man sich, wie aufrichtig diese späte Einsicht wohl ist? Meiner Meinung nach ist es unverantwortlich von der CSU, dem Wähler vorzugaukeln, dass sie etwas ändern könne. Außer die Muskeln spielen lassen und das Gebrüll des bayerischen Löwen nachzuahmen, ist nicht mehr drin, um ihre Wähler zufriedenzustellen. Was sollen auch die 46 CSU-Abgeordneten erreichen, wenn sie selber sogar einknicken auf dem Weg von München nach Berlin beziehungsweise von ihrer Schwesterpartei CDU bei Abstimmungen im Bundestag im Stich gelassen werden? So kann es nur zu lächerlichen sogenannten Kompromissen kommen. Viele Themen, bei denen es bereits brennt, sind außerdem Landesthemen. Hochinteressant wird deshalb die bayerische Landtagswahl im nächsten Jahr. Wird das Wahlergebnis für die CSU dann noch reichen zur Alleinherrschaft?
Brigitte Wengle
Bad Aibling
Eigennutz geht vor Gemeinnutz: So könnte man die nicht gerechtfertigte Bundestagserweiterung bezeichnen, die dem Steuerzahler einige 100 Millionen Euro kosten wird. Ein Vergleich: Auf einen Bundestagsabgeordneten kommen rund 117000 Einwohner, in China sind es etwa 540000 Menschen pro Abgeordneten und in den USA sind es 590000, die auf einen Abgeordneten einschließlich der Senatoren kommen. Gerechtfertigt und im Sinne der Bürger wäre eher eine Verkleinerung – entsprechend der Nichtwähler – gewesen, zumal das Geld an anderen Stellen gebraucht wird, aber Frau Merkel sagt ja, „wir sind ein reiches Land“, nur Rentner, Sozialhilfeempfänger und diverse Pflegeberufe merken davon nichts. Wen wundert es, dass die etablierten Parteien bei der letzten Wahl einen Denkzettel bekommen haben, dazu zählt natürlich auch die total verfehlte Migrationspolitik, mit der Unfähigkeit, nicht mindestens Straftäter auszuweisen. Unsere Bundeskanzlerin hat hier sicher eine Mitschuld. Eine weitere Frage stellt sich mir: Warum einen größeren Bundestag, wenn ohnehin teilweise Gesetze von Lobbyisten erstellt werden und die Politik mit beeinflussen? Mit ruhigem Gewissen kann man eigentlich keine dieser Parteien wählen.
Klaus Leber
Stephanskirchen