Zum Gastkommentar „Leistungsentwöhnte Kinder“ (Politikteil):
Nein, Herr Eisele, nicht „typisch Gymnasiallehrer“, denn Gott sei Dank kenne ich viele Kolleginnen und Kollegen an weiterführenden Schulen, die bayerische Grundschulen respektvoll und realitätsnah beobachten. Ihre Einschätzung dagegen zeugt von peinlichem Schubladendenken und erschütternder Unkenntnis. Ja, Herr Eisele, unsere bayerischen Grundschulen sind „Zentren der pädagogischen Reformen“ und die meist weiblichen Lehrkräfte haben sich den Innovationen mit Fortbildungsfleiß, Können, Identifikationsbereitschaft und enormer Arbeitsbelastung gestellt. Handlungsorientierte Unterrichtsformen, zahlreiche sauber und nachvollziehbar dokumentierte Leistungsfeststellungen, anspruchsvolle Schülerbeobachtungen und aussagekräftige Zeugnisgutachten seien exemplarisch genannt. Wie sollten die uns anvertrauten Kinder in so einem professionellen Rahmen „leistungsentwöhnt“ werden? Kann es sein, dass Sie erstaunt darüber sind, dass sich auch an Gymnasien zunehmend heterogene Begabungs- und Leistungsprofile finden? Das ist das tägliche Brot einer Grundschullehrkraft.
Elisabeth Kronsteiner
Samerberg