Zum Interview mit Starbulls-Trainer Manuel Kofler „Eine Granate für diese Liga“ (Sport in der Region):
Was Manuel Kofler in diesem Interview von sich gab, ist meines Erachtens reine Schönfärberei. Er vergisst vor allem, bei wem er mittlerweile Trainer ist. Nicht mehr in Bad Aibling, wo er sicher gute Arbeit geleistet hat, sondern bei den Starbulls Rosenheim, und das Rosenheimer Eishockey hat Kultstatus. Er sagt ja im Interview selbst, dass die Mannschaft das Aushängeschild der Region ist. Dass von den für Oberligaverhältnisse erstaunlich vielen Zuschauern bei den Starbulls ein hoher Maßstab angesetzt wird, ist durchaus verständlich, hat doch die Vorstandschaft vor Saisonbeginn einen möglichst schnellen Wiederaufstieg als Ziel ausgegeben. Die Fans haben sehr wohl das Recht, ihren Unmut zu äußern, wenn ihnen so grottenschlechte Spiele wie gegen Lindau geboten werden. Das hat überhaupt nichts mit fehlendem Respekt gegenüber der Mannschaft zu tun. Noch dazu, wo die vorhergegangenen Spiele auch nicht gerade berauschend waren. Es wurde von Spiel zu Spiel schlechter und das teilweise gegen Gegner, die von den Mitkonkurrenten um die Tabellenspitze aus der Halle geschossen wurden. Herr Kofler sagt, Kontingent-Spieler müssten nicht die Besten sein. Kaum einer wird etwas dagegen haben, wenn ein Ausländer nicht besser ist als einer der deutschen Topleute. Wenn jedoch wie bei den Starbulls mittelmäßige deutsche Spieler und vor allem die jungen Nachwuchsleute auffälliger und wirkungsvoller sind, dann stimmt meiner Meinung nach irgendwas nicht. Momentan mag es vielleicht auch so reichen. Aber wenn es mal ans „Eingemachte“ – sprich Play-offs – geht, schaut es anders aus. Zumindest ein torgefährlicher Kontingent-Spieler wird dann dringend benötigt. Die Fans wollen nicht nur Siege sehen, sondern auch attraktives Eishockey mit möglichst vielen Toren unserer Mannschaft.
Johann Billmayr
Steinhöring
Sehr löblich, wenn sich der junge Trainer hinter sein Team stellt und auch erfreulich, dass die Leistungen bisher meist positiv waren. Durchaus berechtigt ist allerdings die Frage an Vorstand und Trainer, ob man sich mit den beiden Kontingent-Spielern aufgrund ihrer gezeigten Leistungen einen großen Gefallen getan hat. Auffällig ist die Nicht-Auffälligkeit. Dazu braucht man auch keine Statistiken zu bemühen. Rosenheims Eishockey hat zumeist in jeder Liga überdurchschnittliche Kontingent-Spieler verpflichtet. Gerade diese Spieler machen den Unterschied aus, siehe den Stürmer Leinweber aus Deggendorf – der mit drei Treffern die Starbulls alleine abgeschossen hat. Hier ist dem Coach zu widersprechen. Selbst der Liga-Konkurrent um die ersten Plätze, Selb, kann per sofort reagieren und einen Kanadier verpflichten. Die Preise der Eintrittskarten sind in Rosenheim schon über den gehobenen Oberliga-Schnitt und somit ist es durchaus legitim, Leistung zu erwarten. Die Kritik am zahlenden Zuschauer steht dem Trainer nicht zu, das war unklug und unpassend. War nicht das Ziel sofortiger Aufstieg in die DHL 2? Ansonsten dürfte es schwer werden mit einem möglichen neuen Eisstadion oder langfristig der ersten Liga. Der jungen Mannschaft mit ihrem Potenzial an heimischen Spielern wäre es zu gönnen – genauso dem zahlenden Zuschauer.
Rudi Seifert
Stephanskirchen