Nettoeinkommen wird nicht mehr

von Redaktion

Zur Diskussion um eine Verlängerung der Ladenöffnungszeiten (Politikteil):

Mit den alten Öffnungszeiten montags bis freitags bis 18.30 Uhr und samstags bis 14 Uhr haben wir in Deutschland das Wirtschaftswunder aufgebaut. Viele Läden hatten Mittags geschlossen, schon vergessen? Das waren 64,5 Stunden Öffnungszeit bei einer wöchentlichen Arbeitszeit zwischen 45 bis 48 Stunden. Heute können die Läden in Bayern 78 Stunden öffnen bei einer wöchentlichen Arbeitszeit zwischen 35 und 38 Stunden bei Vollzeitbeschäftigten. Viele Kunden arbeiten in Teilzeit. Es verbleiben dem Kunden demnach 38 Stunden Woche für Woche zum Einkaufen. Die gleichen, die eine noch weitere Liberalisierung der Öffnungszeiten befürworten, beklagen das Veröden der gewachsenen Ortskerne. Leerstände oder Spielhallen sind die Folge. Metzgereien, Bäckereien, Lebensmittelläden oder auch die Zeitungsläden konnten bei diesen neuen Öffnungszeiten als Familien geführte Betriebe nicht mithalten. Noch ein zweites kommt hinzu. Das frei verfügbare Nettoeinkommen wird durch eine Verlängerung der Öffnungszeiten nicht größer! Es gibt keine Umsatzsteigerung. Die Rentabilität der Ladengeschäfte verbessert sich nicht. Das Gegenteil ist der Fall. Oft kommt dann noch das Argument der Befürworter einer Verlängerung der Öffnungszeiten, dass viele Kunden wegen der zu knappen Ladenöffnungszeiten im Internet einkaufen. Dem folgend, dürften es in den Bundesländern mit „rund um die Uhr“ Öffnungszeiten keine Internet-Bestellungen etwa bei Amazon und Co. geben. Die Zahlen belegen etwas ganz anderes.

Franz Smeets

Bruckmühl

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