Zur Meldung „München ruft Miet-Notstand aus“ (Titelseite):
Warum hat ein Mieter das Recht mit dreimonatlicher Frist zu kündigen, ein Vermieter aber nicht? Ist es gerecht, das Eigentum mit überzogenen Sozialgesetzen so einzuschränken? Ist die derzeitige Gesetzgebung ein Schuss nach hinten? Da es bis zu eineinhalb Jahre dauern kann, einen Mietnomaden loszuwerden, ist diese zu mieterfreundliche Gesetzgebung ein großer Hemmschuh für Investitionen in Mietobjekte. Zu den Mieteinnahmen-Verlusten kommen dann oft noch hohe Renovierungs- und Anwaltskosten dazu. Bei vielen Gesprächen mit Investoren wurde mir immer wieder diese derzeitige Gesetzgebung als Grund genannt, nicht in Mietobjekte zu investieren. Dabei wäre ein gelockertes Vermieter-Kündigungsrecht ein Vorteil für beide Seiten. Zum einen würde es die Investitionsfreudigkeit fördern, was zu einem höheren Angebot führen würde und zum anderen würden die Mieter besser auf die Mietsache achten, weil sie sonst leichter gekündigt werden könnten. Die Angst, leichter gekündigt zu werden, ist für ordentliche Mieter aber unbegründet. Warum sollte ein Vermieter einem guten Mieter kündigen, er ist ebenso wie der Mieter auf ihn angewiesen. Braucht er doch die Mieteinnahmen etwa zum Tilgen, oder für seine Altersversorgung. Ein Wohnungssuchender würde sicher leichter eine Wohnung finden, weil einerseits mehr Mietobjekte zur Verfügung stünden, andererseits ein Vermieter leichter sein Mietobjekt abgibt, weil er einen schlechten Mieter im Ernstfall schnell loswerden könnte. Ich kenne einige Leute, die ihre leerstehende Wohnung vermieten würden, wenn sie über die Verfügungsgewalt ihres Eigentums vom Gesetzgeber nicht so stark eingeschränkt wären. Ich bin selbst Vermieter und habe derzeit gute Mieter, aber auch ganz andere Erfahrungen. Nach Abwägung aller Vor- und Nachteile würde ich heute eine ruhigere Investition wählen.
Hans Fritz
Bad Endorf