Falsche Kritik am E-Auto

von Redaktion

Zu „Ungeliebte Große Koalition“ (Leserbriefe):

Der Leserbrief von Sabine Urgibl verbreitet beim Thema Elektroauto leider absolut falsche Behauptungen: Die vermeintlich „katastrophale Umweltbilanz“ von E-Autos stimmt nicht; diese haben nämlich schon viel früher als 2030 eine bessere Umweltbilanz als Verbrenner-Autos. Eine Studie der Freien Universität Brüssel stellt das bereits zum jetzigen Zeitpunkt fest! Und ihr Unterhalt ist sowieso bekanntermaßen viel billiger als bei Autos mit Verbrennungsmotor! Weshalb also diese beiden falschen Behauptungen? Und wer 2030 in einen abgasverseuchten Großstadt-Innenraum pendeln müsste, sollte dort mit dem ÖPNV fahren oder ein bis dahin preiswert zu erhaltendes E-Auto kaufen. Deren Gebrauchtwagen-Preise sinken übrigens bereits jetzt drastisch, weil viele „Elektrisierte“ sich schon ein Exemplar mit größerer Reichweite kaufen, für den Pendler reichen aber die derzeit üblichen 150 Kilometer leicht. Ein zweites im Leserbrief genanntes Ärgernis könnte übrigens interessanterweise gerade durch die E-Autos abgewendet oder zumindest verringert werden: Der überschüssige Strom, der zur Zeit teuer verschenkt werden muss, könnte von Millionen E-Autos nicht nur besser ausgenutzt werden (gesteuertes Laden zu günstigen Zeiten), sondern auch kurzzeitig so gespeichert werden („vehicle to grid“), dass die volatilen erneuerbaren Energien besser genutzt werden können, und deshalb weniger Grundlast-Kraftwerke (Kohle- und Atomkraftwerke) laufen müssen.

Dr.-Ing. Bernhard Liesenkötter

Rosenheim

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