Zum Artikel „Kein müder Cent für die Fachhochschule“ im Lokalteil:
Es ist zunächst verständlich, wenn die Stadt Waldkraiburg jegliche Mitfinanzierung des Fachhochschulstandortes Mühldorf ablehnt. Sie hat ja ihre Bewerbung nicht zuletzt wegen einer klaren Finanzierungsabsage des Landrates zurückgezogen. Es mag nun dahingestellt bleiben, ob sich die Bürgermeisterin von Mühldorf im Zusammenhang mit der Bewerbung über die damit verbundenen Finanzierungsrisiken für die Stadt im Klaren war; zu erwarten ist jedoch, dass die angespannte Haushaltslage eine Alleinfinanzierung des Projektes durch die Stadt innerhalb des geplanten Zeitraumes kaum wahrscheinlich erscheinen lässt. Wenn also die Fachhochschule in Mühldorf eine dauerhafte Einrichtung bleiben soll, wird es höchste Zeit, sich über eine realistische Finanzierung Gedanken zu machen. Und dazu sind alle Befürworter aufgerufen: Der Freistaat kann nicht auf der einen Seite die Regionalisierung fördern (so der Staatsminister Huber in seiner Befürwortung des Standortes Mühldorf) und andererseits bei der Finanzierung kneifen! Immerhin ist Hochschulpolitik Sache des Landes! Der Landkreis sollte auch sein Scherflein zum Gelingen des Projektes beitragen und die Stadt nicht allein stehen lassen. Schließlich wirbt man ja auch gerne mit dem Slogan „studieren im Landkreis“. Industrie und Wirtschaft des Landkreises profitieren – die Hochschule sei ein wichtiger Standortfaktor bei der Gewinnung und der Haltung von Arbeitskräften in der Region, hieß es, als man ein eindeutiges Votum für die Hochschule in Mühldorf abgab. Die Stadt Mühldorf schmückt sich gerne mit dem Prädikat „Hochschulstadt“. Allerdings ist sie bereits erheblich in Vorleistung getreten, immerhin hat sie kostenlos das Grundstück für die künftige Hochschule bereitgestellt. Was liegt näher, als baldmöglichst in Verhandlungen über eine gemeinsame Finanzierung des von allen so sehr begehrten Projektes einzutreten?
Max Oelmaier
Mühldorf