Zu „Beständigkeit und Wandlungsfähigkeit“ (Leserbrief):
Was ist das für eine Art, über Frauen zu sprechen, die jahrzehntelang finanzielle Unterstützer des Dachverbandes waren und jetzt eine „eigene“ Meinung kundtun. Das Wort „Abtrünnigkeit“, von der die Vorsitzende spricht, gibt es in unserem Wortschatz nicht. Nach solch einem Auftritt würden wir dem Verband umgehend den Rücken kehren, wenn wir das nicht schon im Jahre 1991 vollzogen hätten. Grund dafür war die Verweigerung des angeforderten Kassenberichts des Diözesanverbandes. Trotz mehrmaliger Bitte wurde er uns nicht ausgehändigt, auch nicht auf den Hinweis, wir würden den Dachverband verlassen. Dass da gar manche „hoch zu Ross“ sitzt, durften wir dann erfahren: kein Bedauern, dass eine große Anzahl an Mitgliedern den Verband verließ, nein, nur eine Bestätigung, um die wir gebeten hatten, wurde uns zugeschickt. Die Selbstverantwortung kam unserer Gemeinschaft seinerzeit und kommt uns noch heute nur zugute. Ein gutes Miteinander, auch mit unseren sozialen Aufgaben, in der eigenen Pfarrei und darüber hinaus, zählt. Bestätigung sieht man darin, dass sich beispielsweise bei uns sehr viele junge Frauen finden, auch im Vorstand. Und so funktioniert eine optimale Zusammenarbeit zwischen der jungen und der älteren Generation. Die Frauen haben heute so viele Möglichkeiten, sich in der Kirche und im sozialen Bereich zu engagieren, auch ohne den Dachverband der KFD.
Hildegard Demmel,
Irmengard Baumann
Schwabering
Irmengard Mayer schreibt in ihrem Leserbrief, dass es jüngeren Frauen bewusst sein sollte, wie großartig sie von der deutschlandweiten Gemeinschaft der KFD vertreten werden. Auch wenn sich die Basis der Frauengemeinschaften nicht mit Frauenpolitik befasst, so spürt sie unterbewusst doch – wahrscheinlich durch das Wehen des Heiligen Geistes – dass die Mandatsträgerinnen oben eine Frauenpolitik betreiben, die nicht ihrem christlichen Weltbild entspricht. Das von oben herab über UNO und EU der Politik übergestülpte Gender-Mainstreaming wurde 1999 von der Regierung Schröder/Fischer per Kabinettsbeschluss – also am Parlament vorbei – eingeführt und umstandslos den Frauenabteilungen der entsprechenden Ministerien zugeschlagen. Allein der Begriff „Gleichstellungsdurchsetzungsgesetz“ hätte aufhorchen lassen müssen. Dieses Gender-Mainstreaming ist auch in die Frauenpolitik der Sozialverbände voll eingedrungen. Zweifellos betreibt die KFD auch gute Frauenpolitik, da bin ich auch dafür: Gleicher Lohn für Mann und Frau, Aufwertung der Haus- und Familienarbeit, Mütterrente und anderes mehr. Nicht verstehen kann ich, dass ausgerechnet die Vorsitzende der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands, Mechthild Heil, Mitglied des deutschen Bundestags und Mitglied des ZdK, bei der Abstimmung zur „Ehe für alle“ mit „Ja“ gestimmt hat. Aber als Christ muss man sich fragen, ob man das Gender-Mainstreaming als Kollateralschaden hinnehmen soll. Offenbar stimmt auch die Basis mit solchen Tendenzen nicht mehr überein.
Maria Bothe
Großholzhausen