Nicht gleich Notruf wählen

von Redaktion

Zum Bericht „Der Lebensretter an der Decke“ (Wirtschaftsteil):

Am Schluss des Beitrages kommt die Frage, ob man sofort die 112 wählen soll, wenn man in der Nachbarschaft einen Rauchmelder hört. Diese Frage wurde von der Berufsfeuerwehr München mit „ja“ beantwortet. Es mag sein, dass die Berufsfeuerwehr der wachsenden Anzahl von Fehlalarmierungen nachkommt, aber bestimmt nicht die freiwilligen Feuerwehren. Diese müssen nämlich von ihrem Arbeitsplatz oder von ihrer Wohnung zum Einsatzort. Bei den zu installierenden Tausenden Meldern kann man auch mit sehr vielen Fehlalarmen rechnen. Das erzeugt schnell Frust, nicht nur bei den Chefs, sondern auch innerhalb der Familie. Ein Zurückziehen vom Feuerwehrdienst ist die Folge. Im Übrigen entspricht es anscheinend immer mehr der wachsenden Mentalität, dass mit der Wahl von 112 die Hilfeleistungspflicht erledigt ist: Dann kann dann getrost warten und Fotos schießen! Wichtiger wäre es daher meiner Meinung nach, dass man die Wohnungsinhaber und die Nachbarwohnungen auf die Brandmeldung aufmerksam macht. Auch die Feuerwehr hat ihre Anfahrtszeit und diese ist je nach Entfernung oder Wetter- und Straßenbedingungen auch mal länger als die geforderten zehn Minuten. Bei einem Ernstfall kann das für die Betroffenen zu lang sein. Die Feuerwehr kann man immer noch anrufen, auch eine oder zwei Minuten später, falls es sich als Ernstfall herausstellt.

Kaspar Murner

Breitbrunn

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