Zum Bericht „Führerschein, die Zweite“ (Bayernteil):
Wenn man jahrzehntelang unfallfrei gefahren ist, überrascht es sicherlich, wie schwer einem manche Fragen in einer neu angesetzten theoretischen Führerschein-Prüfung fallen würden. Beim Lesen dieses Beitrags tut sich aber eine andere Überraschung auf: Die theoretische Prüfung kann offenbar in 13 verschiedenen Sprachen absolviert werden. Wie schön, dass wir Zuwanderern die Möglichkeit bieten, unter Umgehung unserer Sprache den Führerschein zu erwerben. Hier zeigt sich doch in eindrucksvoller Weise, wie es um unsere so oft bemängelte Willkommenskultur bestellt ist. Das Erlernen der in der EU meist gesprochenen Muttersprache scheint für ein Zusammenleben bei uns immer weniger notwendig zu werden. Offenbar ist das wichtigste Bindeglied in unserer Gesellschaft, die gemeinsame Sprache, ein Relikt aus bösen alten Zeiten, auf das man zugunsten von „Multikulti“ am besten verzichtet. Dass man in einem klassischen Einwanderungsland wie den USA die Führerscheinprüfung wohl kaum in deutscher Sprache absolvieren kann, sollte uns in unserem Fortschrittsbestreben nicht behindern.
Dr. Gerd Hieber
Prien