Zu „Farbe bekennen“ (Kommentar von Claudia Möllers im Politikteil):
Sie haben doch recht, die Umweltschützer auf der Grünen Woche! Ich kenne keine größeren Tierquäler und Umweltverschmutzer als Deutschlands Landwirte und indirekt der Bauernverband, der für die Verteilung der EU-Gelder an Großbauern sorgt. Wer vergiftet denn Grundwasser und Böden mit schlimmen Folgen für Vögel, Schmetterlinge, Bienen, andere Insekten und Bodenlebewesen? Wer betreibt denn Massentierhaltung in engen Käfigen, auf Beton- und Spaltenböden, dass die Gelenke kaputt gehen? Wer sperrt denn Sauen in enge Metallkäfige, in denen sie sich nicht herumdrehen können? Keineswegs unreflektiert lehne ich Fleisch von gequälten Tieren ab. Damit bin ich nicht allein. Wie kommt Frau Möllers zu der Behauptung, in dem Fall unreflektiert, die Verbraucher seien scheinheilig? Weiß sie so genau, wer alles im Bioladen oder direkt beim Bauern einkauft?
Gisela Munker
Rimsting
Der Vorwurf von Frau Möllers an die Umweltaktivisten und Tierschützer ist nicht gerechtfertigt. Wir sollten doch froh sein darüber, dass es Leute gibt, die sich für die Umwelt einsetzen. Die Reform der Landwirtschaft ist überfällig und ein riesiges Problem, dessen Ausmaße immer dramatischer werden. Die Bauern aus der Verantwortung zu nehmen, ist nicht richtig, sie sind schließlich die Ausführenden. Sie stehen aber unter großem Preisdruck und versuchen mit geringstem Aufwand wirtschaftlich das bestmögliche Ergebnis zu erzielen, was ja ganz logisch und verständlich ist. Die Lebensmittelkonzerne diktieren die Preise nach dem Motto, lieber viel und billig als fair und preisgerecht, das hat sich bewährt. Stimmt, Frau Möllers, da wären jetzt die Politiker und Verbraucher gefordert. Aber seien wir doch ehrlich, von diesen wachstums- und profitorientierten Politikern ist nichts zu erwarten und die zehn Prozent „grünen Hansel“ im Bundestag sind zu wenig, um etwas auszurichten. Da wären wir Verbraucher jetzt an der Reihe. Durch unser Kaufverhalten könnten wir etwas ändern, aber wollen wir das? In unserer digitalisierten Hochleistungs-, Luxus- und Spaßgesellschaft ist uns der Bezug und Respekt zu Natur und Umwelt verlorengegangen. Kein Mitgefühl für das Leid und Elend der Nutztiere. Die Massentierhaltung und Ausbeutung geht weiter, skandalös und irrsinnig, aber durch unsere Gesetze legalisiert. Was sind wir bloß für eine herzlose und gleichgültige Gesellschaft geworden. Tierwohl und Umweltschutz? Ja, gerne, aber einschränken wollen wir uns nicht und mehr zahlen auch nicht.
Bernhard Entner
Bad Aibling