Zu aktuellen Berichten (Sportteil, Wirtschaftsteil):
Ich weiß, es gibt immer etwas Wichtigeres als Rechtschreibung. Trotzdem wäre es schön, wenn Sie sich die Mühe machen würden. In „Breites Kreuz, viel dahinter“ (über Jerome Boateng) schreibt Sportreporterin Hanna Raif: „Da saß also dieses Koloss von Mann…“, der „jetzt die Fähigkeit hat, sich durchchecken zu lassen“ (muss man dazu fähig sein?) und „der keine Angst vor niemandem hat“ (bayerische Verneinung oder hat er doch vor allen Angst?).Vielleicht hat’s ja was mit dem Wetter in Katar zu tun gehabt, als sie Anfang Januar in „Auge in Auge mit dem Emir“ schrieb: „…das gesamte Plakat war übersäht mit Unterschriften“.
Dass sie es auch nicht immer mit der Groß- und Kleinschreibung hat, zeigt sich, wenn sie von den „Wenigsten“, „den Beiden“ oder „von Vornherein“ schreibt. Mit Letzterem haben aber auch so manch andere zu kämpfen: Von „herzlich Willkommen“ will ich gar nicht mehr reden, Bürger müssen sich „keine sorgen“ machen und – in Großkaro – wird in einem Verein „hervorragendes“ geleistet, bevor man dann bei einem Bier und gemeinsamem „musizieren“ beieinandersitzt. Da träume ich doch lieber von einem neuen Eigenheim und frage mich, ob ich „selbst Bauen oder Bauen lassen“ soll (Josef Ametsbichler in einem großen Artikel vor zwei Wochen). Ja, ja – deutsche Sprache, nicht nur schwer für Ausländer.
Johann Freiberger
Riedering