Es geht um Liebe und Gottes Gnade

von Redaktion

Zum Artikel „Bischof Bode regt Debatte über Segnung homosexueller Paare an“ (Weltspiegelseite) und zu „Wer irrt hier?“ (Leserbrief):

Bischof Bode, stellvertretender Vorsitzender der deutschen Bischofskonferenz, regt einen Segen für homosexuelle Paare an mit der Begründung: „Gibt es da nicht so viel Positives, Gutes und Richtiges, dass wir dem gerechter werden müssen?“ Dem wird niemand widersprechen. Aber gibt es Gleiches nicht auch für wiederverheiratete Geschiedene? Müssten da nicht auch alle den kirchlichen Segen erhalten? Homosexualität wird nicht nur im Neuen Testament verworfen, sie galt schon im Alten Testament als Verbrechen. Wenn das Bischöfe nicht wahrhaben wollen, ist das traurig. Das II. Vatikanische Konzil hat die Abtreibung als abscheuliches Verbrechen bezeichnet. Deshalb ist es mehr als erstaunlich, dass Kardinal Marx den Verein Donum Vitae wieder salonfähig gemacht hat, obwohl die Glaubenskongregation als Reaktion auf die Widersprüche von Donum Vitae in Rom an die Bischöfe in Deutschland erklärt hat, dass niemand in Deutschland die Beratungsscheine ausstellen darf, die Voraussetzung für eine straffreie Abtreibung sind. Auch Alois Glück wurde von den Bischöfen als Präsident des Zentralkomitess der Katholiken nur akzeptiert, weil er signalisierte, während seiner Amtszeit nicht für Donum vitae tätig zu sein. Woran er sich auch gehalten hat. Kardinal Marx hat 2014 erklärt, in der Kirche sei kein großer Spielraum für Donum Vitae. Was hat sich für Marx bei Donum Vitae groß verändert? Und bei homosexuellen Paaren, dass er für eine Segnung in Einzelfällen eintritt?

Thaddäus Weindl

Raubling

Irren können nur Menschen. Zum Glück entscheidet Gott, wer seine Gnade erhält – oder nicht. Wenn ich den Artikel richtig verstehe, kann ein heterogenes Paar den Segen erhalten, auch wenn beispielsweise der Mann gewalttätig ist, das ist okay: Hauptsache heterogen! Ein gleichgeschlechtliches Paar, das sich liebt, für einander sorgt und sozial eingestellt ist, darf den Segen nicht erhalten, weil es schwul ist! Warum sollen Menschen, die sich lieben, nicht Gottes Gnade erhalten? Gott hat die Menschen erschaffen, damit ja wohl auch Homosexuelle. Jesus hat die Liebe – auch die Nächstenliebe – gepredigt. Nicht die Liebe ist das Problem, sondern Hass und Gewalt! Ich bin mir sicher, dass der Papst die richtige Entscheidung trifft. Bei der derzeitigen Diskussion über #metoo machen sich Frauen sicher weniger Gedanken über Schwulensegnung, als über das Verhalten heterogener Männer.

Edith Emmerich

Maitenbeth

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