Zur Berichterstattung über den Brenner-Gipfel im Bayernteil:
Mag sein, dass bei uns manche die Blockabfertigung der Tiroler im Zusammenhang mit den deutschen Verzögerungen bei der Planung des Nordzulaufs als eine Form der Erpressung oder Nötigung sehen – die EU-Kommission jedenfalls nicht. Und die hilflosen Reaktionen unserer Politiker darauf lassen nichts Gutes für den Verkehr im Inntal erwarten. Tatsache ist aber, dass sich Deutschland vertraglich verpflichtet hat, den Nordzulauf im Rahmen des „SCAN-MED-Korridors“ über das Inntal sicherzustellen, auch wenn der kürzeste Weg von Innsbruck nach München anders verläuft. Da gibt es keine Alternative mehr, weil die Österreicher ihren Teil mit dem Ausbau der Unterinntalbahn fast fertig haben. So können wir nur hoffen, dass die Tiroler ein Einsehen haben, auch im eigenen Interesse für die nächsten Jahre auf eine verschärfte Blockabfertigung zu verzichten – gelegentliche als Merkzettel erlaubt. Voraussetzung wäre aber, dass wir mit dem Dialogverfahren im Planungsprozess zügig vorankommen, sodass der Nordzulauf, wie auch immer er umgesetzt wird, wenn schon nicht zeitgleich mit dem BBT, so doch in überschaubarer Zeit fertig wird. Dabei sollten sich die Verantwortlichen auch um die Planung der notwendigen Terminals kümmern, um den Lkw-Verkehr auf die Schiene zu bekommen.
Manfred Kreibig
Rosenheim