Altersversorgung unter Druck

von Redaktion

Zum Bericht „Ruhe vor dem Sturm bei der Rente“ (Politikteil):

Dass auf das Ersparte keine Rendite zu erwirtschaften ist, muss missbilligend zur Kenntnis genommen werden, man nennt es auch kalte Enteignung. Wenn jetzt die Betriebsrenten und die Lebensversicherer vor Zahlungsschwierigkeiten stehen, Leistungen kürzen oder gar vom Markt verschwinden und abgewickelt werden müssen, dann ist Feuer auf dem Dach. Die Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) im Euro-Raum kaschiert immer noch die massive finanzielle Misswirtschaft der bekannten Länder. Daran hat sich auch nichts geändert. Stabile Währungen werden in einen Topf mit den anderen geworfen, das Ergebnis kann im Wirtschaftsteil der Medien jederzeit nachgelesen werden! Wirtschaftswissenschaftler und Bank-Experten haben frühzeitig vor dieser Situation und den Gefahren gewarnt. Es wird allerhöchste Zeit, die Nullzinspolitik der EZB schnell, zuverlässig und nachhaltig zu beenden. Ein Vorschlag von Experten-Gremien ist, ein Euro-Raum der unterschiedlichen Geschwindigkeiten, oder raus aus den Euro! Kommt es zum Ausfall oder Kürzungen der Leistungen aus Lebensversicherungen und Betriebsrenten, werden die Rentner die jetzige Regierung ganz schnell zum Teufel jagen, oder vornehm ausgedrückt in Pension geschickt.

Franz Smeets

Bruckmühl

Was man schon länger fühlte, bestätigen diese Zahlen; in Deutschland ist die Abgabenlast aus Steuern und Sozialem besonders hoch. Meine gelegentlichen Gespräche mit Kollegen aus anderen europäischen Ländern bestätigten das. Andere staunen über unser hohes Brutto, dafür wundern wir uns über deren hohes Netto. Wie weit der Einzelne mit seinem Netto kommt, hat auch mit dem herrschenden Preisniveau und dem persönlichen Verhalten zu tun. Der im Vergleich durch Abgaben höher belastete Deutsche muss dazu weitere Belastungen seines Netto hinnehmen. Während Europas Bürger überwiegend in den eigenen vier Wänden wohnen, verfügt in Deutschland nur jeder Zweite über eine eigene Wohnung. Hohe Grundstücks- und Baukosten verhindern, dass rasch Wohnungseigentum gebildet wird. Als Folge ist der Mietmarkt unter Preisdruck, was sich bereits konkret und gebietsweise in stark steigenden Mietpreisen auswirkt. Die Altersversorgung macht zunehmend Sorge. Der Staat erwartet, dass der Arbeitnehmer die eingesparten Nebenkosten-Prozente beim Lohnabzug für private Vorsorge ausgibt. Diese einmal als bessere Alternative ausgelobte Vorgehensweise wird zunehmend als unzureichend entzaubert. Inzwischen finden auch einige Politiker den Weg besser, den Österreich geht. Die betriebliche Altersversorgung, stets als eine der Säulen der Versorgung gefeiert, leidet darunter, dass davon im Alter neben Einkommensteuer die vollen Beiträge für Krankenversicherung nebst Zusatzbeiträgen zu entrichten sind. Und nun liest man im Koalitionsvertrag, dass die Regierung die Abgabenlast zementiert, indem sie sich erst im Jahr 2021 an den ersten Schritt zur Abschaffung des Solidaritätszuschlags machen will. Die Bundesregierung scheint das Netto-Problem noch nicht erreicht zu haben.

Norbert Vogel

Schechen

Zur Rente- und Altersversorgung ist unter dem Gesichtspunkt der Solidargemeinschaft mal ganz naiv zu fragen, warum diese Absicherung nur vom Arbeitseinkommen (und durch Steuerzuschüsse) erfolgt, während Kapitaleinkünfte nichts dazu beitragen – im Gegenteil.

Hans-Jürgen Ehlers

Rosenheim

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