Herr Söder und das Kreuz

von Redaktion

Zu den Berichten „Keuzerlass: Seehofer greift Marx an“ und „CSU und Kirche streiten über das Kreuz“ (Politikteil) und zum Kommentar „Öl ins Feuer“:

Das christliche Kreuz ist ein Zeichen der Versöhnung zwischen Gott und den Menschen. Aus Liebe hat Gott seinen Sohn auf die Erde gesandt, um die frohe Botschaft von der Liebe Gottes zu den Menschen zu verkünden. Alle Menschen sind nach christlichem Glauben Kinder Gottes, haben eine einmalige Würde (sagt auch unser Grundgesetz) und sind daher Schwestern und Brüder. Ich weiß nicht, ob das CSU-Kulturkreuz von Herrn Söder und Herrn Seehofer, das sie in bayerischen Amtsstuben aufhängen wollen, der Botschaft des christlichen Kreuzes entspricht. Die Kreuzfahrer und Eroberer von Amerika und Afrika haben damals auch versucht, den christlichen Glauben mit Gewalt durchzusetzen, obwohl Jesus Christus Gewalt total ablehnt. Wir haben zwar in Bayern fast Vollbeschäftigung, aber seit mindestens zehn Jahren steigt im reichsten Bundesland Deutschlands mit den meisten Milliardären und Millionären die Kinderarmut, Rentnerarmut, Wohnungsnot, Niedriglohnbeschäftigungen, Betonierung der bayerischen Natur – und da verkauft Herr Kreuzminister Söder 30000 Sozialwohnungen zur Rettung der bayerischen Landesbank. Das ist das Kreuz mit Herrn Söder und Herrn Seehofer.

Christoph Rudolph

Neubeuern

Das Wort „Kirche“ bezeichnet sowohl ein Gebäude als auch eine Organisation. Es ist verständlich, dass ein maßgeblicher Leiter der Organisation, Kardinal Marx, gerne das Symbol Kreuz für sich quasi als eingetragenes Warenzeichen beansprucht. Aber was weiß ein Westfale über bayrisches Herkommen? Seit altersher gibt es in Bauernhäusern, aber auch in manchen Stadtwohnungen, einen „Herrgottswinkel“. Kreuze sind seit langem in Klassenzimmern, aber auch auf Berggipfeln oder an Straßen und Wegen, zur Erinnerung an besondere Ereignisse aufgehängt oder aufgestellt. Nach mehreren Gerichtsurteilen ist es der Staatsregierung hoch anzurechnen, dass sie nun für die Verwendung des Kreuzes in öffentlichen Gebäuden Rechtssicherheit geschaffen hat und damit das Heimatgefühl der Eingesessenen stärkt – auch wenn Nichtbayern dafür das Verständnis fehlt.

Egon Ehrsam

Prien

Kreuze in Behörden? Hihi! Die dort Beschäftigten sind von der frohen Botschaft weiter entfernt als die Erde vom Sirius – insbesondere was den sogenannten Ordnungsstaat anbelangt. Söders Domestizierungsversuch wird scheitern, weil sich der „AfD-Wähler-Pool“ mit Masse eben genau aus diesem Klientel speist. Staat und Jesus gehören nicht zusammen. Und was nicht harmoniert, muss getrennt werden. Der von Georg Anastasiadis in seinem Kommentar ach so gefürchtete, vermeintlich viel zu teure und „giftige“ Disput ist doch längst überfällig. Also keine Behördenkreuze, bitte, und weg mit dem Konkordat!

Hans Pingel

Bad Aibling

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