Macrons Hausaufgaben

von Redaktion

Zum Bericht „Macron rügt Merkels Europa-Kurs“ (Titelseite):

Ich hätte in den letzten Jahren nie daran gedacht, die Bundeskanzlerin zu verteidigen. Doch es geht nicht mehr anders: Was fällt dem „reizenden Monsieur Macron“ ein, die Kanzlerin zu verspotten? Und unsere Medien haben nichts anderes zu tun, als in diesen Spott einzustimmen. Da ist sie plötzlich die „lame duck“ Europas, die Kanzlerin der Tippelschritte. Herr Macron, diese selbst ernannte Lichtgestalt Europas, plant, seinen „Reformkurs“ mit unserem Geld zu finanzieren. Aber er macht es ja so charmant und mit französischem Mut! Woher kommen denn unsere Ersparnisse und Außenhandelsüberschüsse? Doch nur durch den Fleiß unserer Unternehmer und Beschäftigten, vom Ingenieur, vom Facharbeiter bis zu einer funktionierenden Verwaltung, von unserem guten Schul- und Ausbildungssystem und durch die Chancen für Quereinsteiger. Den Deutschen wurde das alles doch nicht geschenkt. Herr Macron sollte erst die Wirtschaft zu Hause in Schwung bringen, da hat er noch viel zu tun. Erst dann hat er das Recht zu kritisieren.

Hans Stummer

Gars

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