Zu den Berichten „Gewalt am Gazastreifen“ (Titelseite) und „Heilige Stadt im Auge des Sturms“ im Politikteil:
Es ist für mich immer wieder erschütternd, wie einseitig über die gewalttätigen Demonstrationen im Gazastreifen berichtet wird. Diese Berichterstattung führt dazu, dass schlecht informierte Leser zum Hass gegen Israel aufgestachelt werden und damit Antisemitismus gefördert wird. Terrororganisationen wie die Hamas – die Israel vernichten wollen und in deren von der EU finanzierten Schulbüchern Israel überhaupt nicht existiert – werden nur am Rande erwähnt. Die Bewohner des Gazastreifens sind letztlich Geiseln dieser Hamas, die alles daran setzt, damit Israel an den Pranger gestellt wird. Dabei wird bewusst und vorsätzlich in Kauf genommen, dass Menschen getötet werden, denn ein souveräner Staat muss seine Grenzen und seine Bewohner gegen Gewalt schützen dürfen. Oder gilt das nur für den Rest der Welt, aber nicht für Israel? Immer wieder wird auch als Grund der Probleme über die palästinensischen (arabischen) Flüchtlinge berichtet, aber nie über die mehr als 800000 jüdischen Flüchtlinge, die nach dem Unabhängigkeitskrieg Israels 1949 aus vielen arabischen Ländern vertrieben wurden. Israel hatte gerade mal eine Million Einwohner und schaffte die Integration seiner Flüchtlinge. Warum gelang das nicht bei den palästinensischen Flüchtlingen, die ihre Häuser größtenteils freiwillig verlassen haben (per Definition keine Flüchtlinge)? Warum gibt es seit 1949 das Flüchtlingshilfswerk UNRWA, das sich ausschließlich um diese „Flüchtlinge“ und ihre Nachfahren kümmert, die ebenfalls als Flüchtlinge bezeichnet werden? Das ist einmalig, wird aber nie wirklich hinterfragt. Diese Menschen werden missbraucht und sind zu bedauern, denn sie dienen nur dazu, Israel immer wieder anklagen zu können und Stimmung gegen die Juden zu machen. Das befeuert doch den Antisemitismus weltweit.
Max Schmid
Kolbermoor
Die US-Botschaft in Israel wurde von Tel Aviv nach Jerusalem verlegt, dies ist meines Erachtens als Kraftdemonstration von Präsident Trump anzusehen. Und dient bestimmt nicht dem Friedensprozess, den Israel und Palästina so dringend nötig haben. Die Toten bei der Demonstration haben wieder gezeigt, dass eine Politik mit Gewalt immer zum Chaos führt. Bei solchen Maßnahmen braucht sich Israel nicht zu wundern, wenn ihr Ansehen in der Öffentlichkeit in Mitleidenschaft gezogen wird. Für die Palästinenser wäre eine friedliche Demo nützlicher gewesen, beziehungsweise wenn sie sich damit abfinden, dass es den Staat Israel mit der Hauptstadt Tel Aviv seit 1948 gibt. Eine friedliche Zusammenarbeit für beide Teile ist bestimmt nutzbringender, als mit Hassbotschaften die Bevölkerung aufzuwiegeln und sich Jahrzehnte sinnlos zu bekriegen. Da leistet das sture Verhalten von Präsident Trump mit der Botschaftsverlegung nach Jerusalem keinen nützlichen Beitrag. Durch die politischen Verwirrungen des Zweiten Weltkrieges ist Jerusalem als Ort verschiedener Religionen von Juden, Christen und Moslem aufgerückt und deshalb als politische Hauptstadt nicht geeignet. Durch die Aufkündigung des Atomabkommens mit dem Iran bringt Präsident Trump erneut Unfrieden unter die Völkergemeinschaft, löst Unmut aus und schwächt das Vertrauen zu Amerika. Das bedeutet, dass wir unsere wirtschaftliche Zusammenarbeit in Zukunft verstärkt auf Europa und auf den Osten, soweit sich die östlichen Staaten den demokratischen Regeln anpassen, ausrichten müssen. Der Geist von Reykjavik 1986 zwischen Reagan und Gorbatschow hat gezeigt, dass man mit Vernunft und Vertrauen in der Politik vieles erreichen kann. Aber jetzt wollen so manche machtbesessenen Herrscher dies wieder zerstören.
Josef Fenninger senior
Weibhausen