Münchens Durst nach Wasser

von Redaktion

Zum Bericht „Streit ums Münchner Wasser“ (Titelseite):

Wenn Sie die Stadt München als weitsichtig agierend sehen, so glaube ich kaum, dass München schon vor 100 Jahren daran gedacht hat, auf die Ökologie im Mangfalltal zu achten. In erster Linie ging es darum genügend Wasser zu bekommen und das zum Nulltarif. Es ist richtig, dass München in den letzten Jahren einigen Landwirten geholfen hat, auf Bio-Betrieb umzustellen. Das wurde auch von den Landwirten angenommen. Wenn neue vergrößerte Wasserschutzgebiete kommen sollten, sind diese Bauern wieder betrogen. Sie könnten nicht einmal mehr ökologische Almwirtschaft betreiben. Dabei ist die Versorgung von München alleine ja nicht das Problem. Die „aufstrebenden Randgemeinden“ wie Neubiberg oder Garching stellen ein Problem dar. Diese Gemeinden haben es nicht nötig, sich erst mal um eine eigene Wasserversorgung zu kümmern. Der Anschluss an München ist ja bequemer! Für die Gemeinden im Mangfalltal und Loisachgebiet wären nach einer drastischen Ausweitung der Wasserschutzgebiete neue Gewerbegebiete schlicht und einfach unmöglich. Es gibt im Bereich München Gebiete (etwa den Hofoldinger Forst), wo man neue Wasserquellen für München erschließen könnte, aber die behält sich München erst mal als Reserve vor, falls aus dem Mangfalltal nichts mehr kommt. Hier hört für mich die Weitsicht Münchens auf. Hier geht’s dann nur ums Geld, dann müsste München ja Geld in die Hand nehmen. Zu Ihrer Ansicht zur Finanzkraft des Ballungsraumes Münchens und „das Idyll würde schnell verblassen“: Das Mangfall- und Loisachtal wären genauso schön auch ohne Tausende von Städtern, die in diesen Regionen Erholung suchen mit all den negativen Begleiterscheinungen, die dieser Massenansturm mit sich bringt. In einem sind wir uns aber einig: Eine Liberalisierung und Privatisierung der Wasserversorgung wäre das schlimmste Verbrechen am Grundnahrungsmittel Wasser.

Wilhelm Schmitz

Raubling

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