Zum Bericht „Der Präsident soll auf der Autobahn fahren“ (Regionalteil):
Hallo Frau Ludwig, sich vor den FDP-Wahlkarren spannen zu lassen mit den Staumeldungen des FDP-Wahlkreis-Kandidaten, ist schade. Sie kritisieren Österreich an der Brenner-Grenze und „jagen“ alle durch unsere schützenswerte Natur entlang der A8 gen Salzburg ins Nadelöhr nach Piding. Schwachsinn (ohne Beleidigungsabsicht).
Claus Ullrich
Bernau
Leider ist das sogenannte „Stautagebuch“ eher verwirrend, da hier zwei ganz verschiedene Ursachen von Staus vermischt werden. Der eine ist der Stau durch Überlastung, hier gibt es laut Bundesverkehrsministerium vom Chiemsee bis zur Landesgrenze prognostizierte Spitzenbelastungen von 90000 bis 100000 Fahrzeuge pro Tag an 26 Tagen im Jahr und dies durch Ferienverkehr und an Wochenenden. Und hiermit beschäftigte sich auch der Bundesrechnungshof. Die anderen Staus entstehen durch Unfälle oder Baustellen und diese Staus werden bedauerlicherweise nie zu verhindern sein, egal, wie viele Spuren die Autobahn hat. Ein Blick auf die auf sechs plus zwei Spuren ausgebaute A8 München-Augsburg zeigt die traurige Realität: beinahe mehrmals täglich werden hier Staus gemeldet, Unfälle mit Personenschäden werden sogar mehr. Der Ausbau verleitet aber nicht nur zum Schnellerfahren, er zieht auch generell mehr Verkehr an. Der Satz „Wer Straßen sät, wird Verkehr ernten“ ist schon fast ein Naturgesetz. Dem FDP-Landtagskandidaten möchte man zur Profilierung ein Thema empfehlen, das ganz aktuell und direkt zur Stauverminderung beitragen würde: sich für eine durchgängige Geschwindigkeitsbeschränkung auf 120 km/h einzusetzen, die im Landkreis Traunstein immer noch fehlt. Diese sofort umsetzbare Maßnahme wäre tatsächlich ein echter Beitrag zur Staureduktion.
Siegfried Ruhland
Bernau