Zum Bericht „Das Ende der Drama-Jahre“ im Politikteil:
Am 22. Juli 2011, ein Jahr nach der Zusage des ersten Rettungspaketes für Griechenland, sagte Merkel: „Was wir jetzt aufwenden, bekommen wir um ein Vielfaches zurück“.
2012 verkündete Schäuble wahrheitswidrig: „Es wird kein zweites Rettungspaket für Griechenland geben.“ Das dritte Rettungspaket hat Schäuble mit einer weiteren Lüge durch den Bundestag gebracht. Denn er versprach, dass es eine Kreditzusage nur geben kann, wenn der IWF ebenfalls mitmacht.
Heute wissen wir, dass sich der IWF von den Euro-Schönrednern distanzierte und einen Schuldenschnitt als einzige Option für eine wirtschaftliche Erholung Griechenlands sieht. Die Schuldenrückzahlung des zweiten Hilfsprogrammes wurde für zehn Jahre ausgesetzt. Dies hat die Wirkung eines Schuldenschnittes. Dieses kaputt gesparte, schöne Land hat drei Rettungspakete erhalten und das vierte wird kommen.
Die irrealen Jubelgesänge über die Rückkehr Griechenlands an den Kapitalmarkt beschränken sich auf Politiker. Experten fragen nach den Grundlagen, die eine Wende herbeiführen sollen. Die Banken befinden sich in einem desolaten Zustand. Die Privatisierung der Infrastruktur entnahm Substanz. Die Staatsverschuldung liegt bei 330 Milliarden Euro. 274 Milliarden an Notkrediten haben den Bürgern nur Armut gebracht. Das Einkommen ist auf den Stand von 2003 gesunken. 21 Prozent sind noch immer ohne Arbeit. Die Jugendarbeitslosigkeit liegt bei 45 Prozent. 300000 junge qualifizierte Menschen sind weggezogen.
Der Euro überfordert das Land. Solange diese Währung besteht, kommt Griechenland nicht aus der Krise. Die Schulden können nicht getilgt werden und die Insolvenzverschleppung ist existent. Ein kompletter Schuldenschnitt und der Austritt aus dem Euro wäre ein Segen für Griechenland.
Hugo Gollinger
Rosenheim