Zu den Berichten über die Krawalle in Chemnitz (Politik):
Unter dem Titel „Aufmarsch in Chemnitz“ war von rechter Gewalt zu lesen. Schon die Überschrift deutet darauf hin, dass das Problem aufseiten der deutschen Bevölkerung liege. Über den Anlass des Aufmarschs wird hingegen nahezu nichts berichtet. Nur, dass dem tödlichen Messerangriff zweier junger Männer aus Syrien und dem Irak kein sexueller Übergriff auf eine Frau vorausgegangen sei. Reicht das? Mich würde schon interessieren, warum die beiden den deutschen jungen Mann – dem Vernehmen nach – mit 20 bis 25 Messerstichen niedergemetzelt haben. Gehört das nicht zu einer Berichterstattung? Und: Um was für Übergriffe auf Ausländer handelt es sich eigentlich? Was ist passiert? Oder gab es nur einen Übergriff, nämlich den auf das Mordopfer? Gehört das nicht auch zu einer Berichterstattung? Hierzu heißt es nur, das Entsetzen über den Aufmarsch der Rechtsextremen habe die Berichte über das Tötungsdelikt rasch überlagert. Ist das alles?
Ruth Neumann
Bruckmühl