Zum Bericht „Winterproblem im Oberland“ (Politikteil):
Die Tatsache, dass die BOB mit ihren Zügen auf den Schienen der DB fährt, trägt schon den Keim des Streits in sich. Die Politik hat versäumt, Netz und Bahninfrastruktur von der DB AG zu trennen, und so machen sich bei passender Gelegenheit die Interessen der DB zulasten privater Betreiber breit. Das verwundert nicht, wenn es auch in Kombination mit den Unbilden dieses Winters besonders gravierende Auswirkungen hat. Vorrang dürften die Anliegen der DB haben, wovon man allerdings als regelmäßiger Bahn-Nutzer nichts spürt. Wenn Dirk Walter nun die BOB ermuntert, „vorsorglich eine Räum-Lok“ vorzuhalten, geht das an der Realität vorbei. Die DB-Netz würde sich dann künftig ein Stück weit auf die Fähigkeiten der BOB stützen und eigene Anstrengungen zurückfahren. Das wäre so, als wenn Mieter einer Wohnanlage eine Umlage für den Hausmeister mit Schneeräumdienst entrichten und vom Vermieter aufgefordert werden, für alle Fälle selbst Schaufeln und Besen anzuschaffen.
Norbert Vogel
Schechen