Gefährliche Hörner

von Redaktion

Zu „Kosmische Antennen“ (Leserbrief):

Dass Rinder, Hörner als „Kosmische Antennen“ brauchen, um noch bessere Milch,- Fleisch- und Mist-Qualität erzeugen, soll glauben, wer will. Beweise gibt es keine. Wer das fördern will, soll möglichst viele Demeter-Produkte kaufen. Am besten vom Hochpreisregal oder direkt von Bauern. So können Verbraucher deren gefährlichen Mehraufwand für Hornrinderhaltung honorieren und vielleicht mehr durch Handeln überzeugen, statt immer nur zu fordern zum Niedrigpreis. Tatsache ist: Hörner an Laufstall- und Weiderindern sind schön, aber unnötige Waffen, solange nicht Wolf oder Bär frei im Kulturland herumlaufen und jagen. Sogar die „würdevollen Hornantennen“-Rinder brechen bei Panik von Weiden aus und werden häufig erschossen, weil Menschen beim Einfangen verletzt wurden oder Angst haben. Auf Weiden beschädigen sie auch Bäume und Sträucher. Bei Rangkämpfen wurden Artgenossen oft so verletzt, dass sie notgeschlachtet oder wegen Wundinfektion antibiotisch behandelt werden mussten. Durch Hornstoß wurden bereits viele Personen verletzt und getötet. Der Landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft werden jährlich rund 7000 Unfälle mit Rindern, davon neun tödliche, gemeldet – bei Horntieren oft schwere Fälle. Viele Jahrhunderte wurden Hornrinder extra gezüchtet, weil die besser zum Anhängen und für Zugarbeiten bei kleinen Betrieben waren. Nun geht die Zucht auf genetische Hornlosigkeit noch zu langsam, so muss leider tierhaltungstechnisch enthornt werden. Dies als Verstümmelung zu bezeichnen, ist eine Respektlosigkeit gegenüber den Tierhaltern, die Rinder 365 Tage Tag und Nacht leidenschaftlich versorgen. Bei allen Gefahren. Im Sinne von Mensch- und Tierschutz, sind glückliche hornlose Rinder vorteilhafter. Ich kann mit ihnen unbewaffnet arbeiten.

Sebastian Sonner

Reichertsheim

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