Zum Bericht „Zu viel Geld für 0,073 Prozent weniger Restmüll“ (Regionalteil):
Es ist (vorausgesetzt der Artikel gibt den Sachverhalt nicht wesentlich verkürzt wieder) bedrückend, wie einfach Politiker sich aus der Verantwortung stehlen können – oder ist der Sachverhalt zu hoch über dem kleinen Umwelt-Einmaleins? Da wird – und das von Bürgermeistern (!) – die Umweltbelastung der Industrieprodukte auf ihr Müllvolumen beschränkt. Dass Ressourcenerschließung, Transport, Produktion, Verpackung, Handel und Erwerb mit dem Energie- und Materialaufwand ein Vielfaches über dem Entsorgungsaufwand liegen, wird ignoriert oder in Ausschüssen wegbeschlossen. Wann endlich kommt auch in diesen Gremien die Einsicht an, dass ein Weiter so geradewegs auf den Kollaps zurast? Aussortierung und Wiederverwendung intakter Produkte ist doch nun wirklich die simpelste und zugleich effektivste Methode nachhaltiger Produktion. Selbst kleinere Reparaturen lohnen sich da noch, und das in zweifacher Hinsicht, weil auch noch einfache Arbeitsplätze geschaffen werden können. Und es geht ja auch anders: Meines Wissens ist es mutigen Einzelinitiativen zu verdanken, dass beispielsweise geeignete Fahrräder vor der Schrottpresse bewahrt und einer Wiederverwendung zugeführt werden.
Günter Gernhardt
Bad Aibling