Zum Kommentar von Georg Anastasiadis „Keine Demokratie ohne die Grünen. Mahatma Habeck“ (Politikteil):
Sehr geehrter Herr Anastasiadis, ich verfolge seit einiger Zeit Ihre Kommentare und bin immer wieder entsetzt, welche Sprache Sie wählen. Wir alle, ich nehme an auch Sie, beklagen die Politikverdrossenheit in der Bevölkerung. Eine der Ursachen ist, dass sich Politiker, vor allem in Wahlkämpfen, einer Sprache bedienen, die nur abstößt, weil polemisch und unsachlich. Traurig wird es dann, wenn in den Medien in der gleichen Weise über Politiker und Andersdenkende hergezogen wird. Verstehen Sie mich nicht falsch: Eine Zeitung kann durchaus eine Meinung vertreten, aber sie sollte das in sachlicher Weise kommunizieren. Ein Beispiel aus einer Ausgabe: „Populisten sind sie beide, mit dem Unterschied, dass der grüne Populismus erhaben daherkommt, im Stil einer unwiderlegbaren Wahrheit, deren Verkünder Mahatma Harbeck ist.“ Ich ersetze jetzt mal den „grünen Populismus“ durch Georg Anastasiadis. Dann liest sich das so „Populisten sind sie beide, mit dem Unterschied, dass Georg Anastiasidis erhaben daherkommt, im Stil einer unwiderlegbaren Wahrheit, deren Verkünder er selber ist.“ So kann man das durchaus auch sehen. Genau das ist der Stil, den Sie in Ihren Kommentaren pflegen. Politikern (zumindest den allermeisten) Dummheit zu unterstellen, ist das Dümmste, was man schreiben sollte. Ich habe gelernt, in der Politik alle Meinungen zu hören und zu gewichten, um mir daraus eine eigene Meinung zu bilden. Trotzdem würde ich einen Andersdenkenden nie als dumm bezeichnen. So teile ich beispielsweise auch Ihre Einstellung zu Atomkraftwerken nicht. Deswegen sind Sie noch lange nicht dumm: Sie haben Ihre Argumente, ich die meinen. Und was sollte bleiben, wenn wir mal zusammenkommen: Eine sachliche Diskussion, wobei jeder mit Fakten (nicht Fake News) den anderen zu überzeugen versucht.
Henning Kriebel
Oberaudorf