Zum Artikel „Per Mausklick zum Lernerfolg“ (Lokalteil):
Per Mausklick zum Lernerfolg – wirklich? Die Wissenschaft hat bisher noch keinen Beweis dafür erbracht, dass man durch Anklicken von Lerninhalten schneller oder leichter lernt als durch analoges Aneignen des Lernstoffs. Insofern ist Ihr Beispiel mit dem digitalen Wörterbuch im Unterricht völlig passend. Digitale Wörterbücher oder Übersetzungsprogramme sind eine enorme Arbeitserleichterung bei der Übersetzung, da man nicht mehr lange blättern muss. Es bedeutet mitnichten, dass man sich dadurch einen Begriff besser einprägen oder sich einen fremdsprachlichen Text leichter erschließen kann, wenn er digitalisiert ist. Intelligente Programme sollen die Schwächen der Kinder „bemerken“ und korrigieren. Wenn das Gerät den Fehler „bemerkt“ und korrigiert, hat das Kind dann auch wirklich verstanden, warum es falsch war? Kann das der Computer dem Kind vermitteln? Es ist super, dass Frau Vogel den Kindern beibringen möchte, sich kreativ und kritisch mit den Geräten auseinanderzusetzen und diese „aktiv mitgestalten“ möchte. Nun, da muss man schon ein ziemlicher Computer-Crack sein, sprich die Geräte zum Beispiel selber programmieren oder hacken können, ansonsten wird das mit der aktiven Mitgestaltung schwierig. Oder was ist damit gemeint? Lernen die Schüler, wie man selbst Webseiten und Blogs erstellt, die Relevanz von Einträgen verschiedener Suchmaschinen vergleicht? Das dahinterstehende Konzept der „Medienkonzeptarbeit“ bleibt ziemlich schwammig. Die Forderung, die Lehrerschaft möchte sich doch im Umgang mit der neuen Technik vertraut machen und diese verstärkt nutzen, reicht hingegen nicht aus, um die „Schüler auf die Herausforderungen der digitalen Welt vorbereiten“ zu können. Es reicht eben nicht, dass die Lehrer den Schülern erklären, wie man Word, Excel, Skype und Whatsapp nutzt und Wortwolken erstellt.
Mirjana Saller
Mühldorf